Aerzte Zeitung

13.05.2024 |

Leberzirrhose

Diagnose der minimalen Hepatischen Enzephalopathie – die meisten Tests taugen laut Studie nicht

Etwa ein Drittel der Patienten mit Leberzirrhose entwickeln eine minimale Hepatische Enzephalopathie. Die Diagnose ist schwierig. In einer Studie wurde das Standartvorgehen mit anderen Tests verglichen.

Bild eines Gehirns — © Andrzej / Fotolia

09.05.2024 |

Geringere Komplikationsrate

Duodenopankreatektomie: Frühe Entfernung der Drainage von Vorteil

Eine Analyse von vier kontrollierten Studien spricht dafür, dass die Entfernung der Drainage in den ersten drei Tagen nach einer Duodenopankreatektomie die Komplikationsrate verringert und die Zeit im Krankenhaus verkürzt.

Über alle Studien gemittelt traten ernsten Komplikationen mit einem frühen Ende der Drainage um 45 Prozent seltener auf (35 versus 70 Ereignisse), das Ergebnis war knapp statistisch signifikant. Ein falsch positives Resultat lässt sich ausschließen; um sowohl Fehler erster und zweiter Art auszuschließen, wären jedoch 798 Personen in den Studien nötig gewesen. — © santypan / stock.adobe.com

09.05.2024 |

Deutsche Multicenter-Studie

Wundspülung nach offener Bauch-Operation in vielen Fällen verzichtbar

Die intraoperative epifasziale Wundspülung mit Polyhexanid kann nicht als Standardmaßnahme bei sauber-kontaminierten Laparotomien empfohlen werden. Das ist das Fazit der IOWISI-Studiengruppe auf der Grundlage einer randomisierten Studie an zwölf deutschen Zentren.

Laut der Intention-to-Treat-Analyse lag die Surgical Site Infections-Rate in den drei Gruppen (Polyhexanidspülung, Kochsalzspülung und keine Wundspülung) bei 10,6 Prozent, 12,5 Prozent und 12,8 Prozent (insgesamt 11,8 Prozent). Damit unterschied sich die Polyhexanidspülung im primären Endpunkt nicht signifikant von der Kochsalzspülung oder dem Verzicht auf jegliche Wundspülung. — © Tobilander / stock.adobe.com

09.05.2024 |

PPARδ-Agonist

Seladelpar zeigt Wirkung gegen primäre biliäre Cholangitis

Seladelpar, ein Agonist des Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptors delta (PPARδ), scheint geeignet, die Therapie von Patienten mit primärer biliärer Cholangitis zu ergänzen. In einer Phase-III-Studie bewirkte die Substanz sowohl biochemische wie klinische Verbesserungen.

Primärer Endpunkt der Studie war das biochemische Ansprechen, definiert als das Erreichen eines Spiegels der alkalischen Phosphatase (AP) von weniger als dem 1,67-Fachen des oberen Grenzwertes und einem Abfall um 15 Prozent oder mehr vom Ausgangswert, zusammen mit einem normalen Bilirubinwert nach zwölf Monaten. Dieses Ziel erreichten 61,7 Prozent der Seladelpar- und 20,0 Prozent der Placebopatientinnen, ein hochsignifikanter Unterschied zugunsten von Seladelpar. — © Pikovitt44 / Getty Images / iStock

03.05.2024 |

Schwedische Daten

Darmkrebsprävention: Längerer Abstand zwischen zwei Koloskopien ist sicher

Nach unauffälligem Befund wird aktuell eine nächste Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge nach zehn Jahren empfohlen. Es könnte jedoch ausreichen, das Intervall auf 15 Jahre zu verlängern.

Männer haben bekanntlich bereits ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken. Bei Frauen liegt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. — © Damian / stock.adobe.com

30.04.2024 |

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf

Ein Multitarget-Stuhltest schlägt den konventionellen immunologischen Test deutlich bei der Sensitivität. Und ein Bluttest auf zellfreie Tumor-DNA kann Kolorektalkarzinome zuverlässig aufspüren. Allerdings lässt die Spezifität der Tests noch zu wünschen übrig.

Neue Testmethoden für das Darmkrebsscreening, sind ein Multitarget-Tests (mtFIT) von Team um Dr. Thomas Imperiale, der neben Hämoglobin eine Reihe methylierter DNA-Marker (LASS4, LRRC4, PPP2R5C und ZDHHC1) nachweist und ein Test über zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) vom Team um Dr. Daniel Chung, der bestimmte Tumormutationen wie KRAS und APC erkennt, ebenso ungewöhnliche Methylierungen und auffällige Fragmentierungsmuster. — © appledesign / stock.adobe.com

25.04.2024 |

DGIM-Kongress

Autoimmunpankreatitis: „Wurst in der Pelle“ in der Schnittbildgebung und „Eiszapfenzeichen“ im Pankreasgang

Die Autoimmunpankreatitis ist eine Differenzialdiagnose bei schmerzlosem Ikterus. Sie ist selten, kann klinisch aber ein Malignom imitieren. Typischerweise spricht sie gut auf Glukokortikoide an.

Typisch bei einer Autoimmunpankreatitis ist, ist die wurstförmige Auftreibung der Bauchspeicheldrüse, mit einem zusätzlichen Ödem. Nach Kontrastmittel-Gabe ähnelt es einer Kapsel, quasi wie die Pelle um die Wurst. Relativ spezifisch sind außerdem auch segmentale Verengungen des Pankreasgangs, auch multiple. — © Jo Panuwat D / stock.adobe.com

23.04.2024 |

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Die Empfehlungen zur Therapie des Pankreaskarzinoms wurden um zwei Off-Label-Anwendungen erweitert. Die Leitlinie wurde auch im Bereich der Früherkennung aktualisiert.

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert. — © Jo Panuwat D / stock.adobe.com

17.04.2024 |

Finnische Studie

Nur orale Antibiotika bei unkomplizierter Appendizitis? Eventuell!

Antibiotika gelten bei unkomplizierter akuter Appendizitis als sichere und effiziente Behandlung. Einer finnischen Langzeit-Untersuchung zufolge könnte in solchen Fällen auch eine orale Antibiotika-Monotherapie in Frage kommen – weitere Studien hierzu wären allerdings noch wünschenswert.

Frau hält sich den Bauch. — © weyo / stock.adobe.com

16.04.2024 |

DGIM-Kongress

Hepatologen wollen gezieltes Fettleber-Screening

Wiesbaden. Schätzungsweise 18 Millionen Menschen in Deutschland haben eine metabolische Fettlebererkrankung (MASLD), so die jetzt international übliche Bezeichnung (früher: NAFLD).

3D-Darstellung einer Fettleber. Wie ein Screening auf diese Organveränderung aussehen könnte, dazu gibt es jetzt Empfehlungen von der DGVS. — © Vink Fan / stock.adobe.com