Infektionsausbrüche mit Gemüsesprossen gab es schon öfter

NEU-ISENBURG (eis). Rohe Gemüsesprossen sind nicht erst seit dem aktuellen EHEC-Ausbruch in Deutschland als potenzielle Überträger von Krankheitserregern bekannt.

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Zur Zeit sollen sie in Deutschland deshalb nicht gegessen werden. Größere Infektionsausbrüche durch Gemüsesprossen in der Vergangenheit hat jetzt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) zusammengestellt.

Danach infizierten sich 1996 in Japan etwa 6000 Kinder durch Rettichsprossen mit EHEC. Ein Jahr später kam es in den USA zu einem Ausbruch in den Staaten Virginia und Michigan, wo sich etwa 100 Kinder durch den Verzehr von Alfalfa-Sprossen mit EHEC infizierten.

Salmonellen-Infektionen durch Bohnensprossen

In Spanien wurden 2008 nach Angaben der FAZ Salmonellen und Listerien von Gemüsesprossen isoliert. 2009 war zudem ein seltener Salmonellentyp in 13 US-Staaten durch Alfalfa-Sprossen verbreitet worden.

Im vergangenen Herbst hatten sich in Großbritannien über 200 Menschen mit Salmonellen infiziert. Ursprung des Ausbruchs waren wahrscheinlich Bohnensprossen, die damals alle Betroffenen verzehrt hatten.

Häufig ist dabei bereits das Saatgut der Sprossen mit Bakterien belastet. Die Keime können sich dann im warmen Milieu während der Sprossen-Keimung gut vermehren.