Schwere Komplikationen durch Varizellen

BERLIN (eis). 1079 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sind in den vergangenen zwei Jahren wegen schwerer Komplikationen durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) von deutschen Kliniken gemeldet worden. Das hat die ESPED-Varizellen-Studie 2003-2004 ergeben.

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Windpocken gilt häufig noch als harmlose Kinderkrankheit. Die Untersuchung der Erhebungseinheit seltener pädiatrischer Erkrankungen (ESPED) klärt daher das Ausmaß der möglichen schweren Folgen, berichtet das Robert-Koch-Institut (Epidem Bull 13, 2005, 110).

In der Studie waren etwa 80 Prozent der Kinder wegen Windpocken und 20 Prozent wegen Herpes zoster in die Klinik gekommen. Bei 529 Kindern mit Windpocken waren neurologische Komplikationen am häufigsten (Zerebellitis, Fieberkrampf, Meningoenzephalitis) gefolgt von Haut- und Atemwegsinfekten.

Allein 2003 wurden vier Todesfälle durch VZV bei Kindern gemeldet. Bei 147 Kindern mit Herpes Zoster waren waren Neuralgie, Hautinfektionen und Zoster ophthalmicus die häufigsten Komplikationen.

Ein Abgleich der gemeldeten Daten mit Zahlen aus Arztpraxen in Nordrhein-Westfalen deutet darauf hin, daß nur etwa 20 Prozent der VZV-bedingten Klinikeinweisungen durch die ESPED erfaßt werden konnten.