Masernfall im Saarland

Entwarnung und Diskussion um Vorsichtsmaßnahmen

„Masern-Alarm“ und Furcht vor Ausbruch einer Epidemie: Ein Masernfall hat in Saarbrücken für Irritationen gesorgt.

Dr. Michael KudernaVon Dr. Michael Kuderna Veröffentlicht:

Saarbrücken. Entwarnung im Saarbrücker Masernfall: Das Gesundheitsamt des Regionalverbandes hat bis Freitag alle Personen kontaktiert und auf eine mögliche Infektion überprüft, die fünf Tage zuvor im kinderärztlichen Bereitschaftsdienst oder der benachbarten Notaufnahme des Klinikums Saarbrücken mit einem erkrankten Kind in Kontakt gekommen sein könnten. Dies teilte die Behörde am Freitag auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ mit.

Am ersten Januar-Sonntag war das fiebernde Kind in der Bereitschaftsdienstpraxis vorgestellt und von dort in die Kinderklinik weitergeleitet worden. Erst nach der stationären Aufnahme stellte sich die Masernerkrankung heraus.

Daraufhin versuchte das Gesundheitsamt die Personen zu finden, die an dem Nachmittag die Praxis oder Notaufnahme aufgesucht hatten. Neben den traditionellen Medien wurden dazu auch Facebook und Twitter genutzt, um zur Überprüfung des Impfstatus und der Kontaktaufnahme mit Ärzten oder dem Gesundheitsamt aufzurufen.

Diese „Vorsichtsmaßnahmen“ bescherte nicht nur der Klinik ein „extremes Anrufaufkommen“, wie eine Sprecherin berichtete. Wegen der ungewöhnlich großen Resonanz in der Öffentlichkeit sah sich das Klinikum sogar zu der Klarstellung genötigt, dass es weder „Alarm“ geschlagen, noch vor dem Ausbruch einer Epidemie gewarnt habe.

Nun wollen die Beteiligten noch einmal gemeinsam über den Fall reflektieren. Das Kind selbst ist nach Angaben des Krankenhauses inzwischen wieder nach Hause entlassen worden.