Kliniken in Not

Freie und christliche Klinikträger starten Kampagne für Soforthilfe

Noch eine Kampagne aus dem Klinikbereich für Soforthilfen, diesmal von frei-gemeinnützigen Trägern. Die sehen ihre Häuser unverschuldet in Not und sprechen von einer Politik des Zuschauens.

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Hamburg. „Wir haben gemeinsam die Corona-Pandemie gemeistert. Und jetzt soll uns die Luft ausgehen?" Anästhesiepflegerin Maliheh Rezapour aus dem Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus ist eine von zahlreichen MItarbeitenden aus Krankenhäusern, die mit Namen und Gesicht auf Plakaten für eine Kampagne ihrer Träger stehen. Mit der Kampagne fordern die Kliniken und ihre Beschäftigten finanzielle Soforthilfe für alle Krankenhäuser.

Hinter der Kampagne stecken die Immanuel Albertinen Diakonie, ein evangelisch-freikirchlicher Gesundheitskonzern mit fünf Krankenhäusern in mehreren Bundesländern, sowie der Verband „Die Freien", ein Zusammenschluss von zwölf Klinikträgern in Hamburg, die insgesamt 16 Krankenhäuser betreiben. Weitere christliche Krankenhausträger sind eingeladen, sich der Kampagne anzuschließen.

Kliniken verweisen auf gestiegene Kosten

Mit der Kampagne wollen die Initiatoren die Öffentlichkeit auf die wirtschaftlichen Belastungen hinweisen, unter denen Kliniken derzeit wegen der Kostensteigerungen durch Inflation und Tarifentwicklungen leiden. Auch auf die geplante Krankenhausreform gehen sie ein und warnen vor Standortschließungen. Jörn Wessel, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes freigemeinnütziger Krankenhäuser in Hamburg, sprach von einer „Politik des Zuschauens“. Die freien Krankenhäuser als gemeinnützige Unternehmen ohne große Finanzpolster oder staatliche Sonderzahlungen seien in besonderem Maße betroffen. (di)