Weißbuch

Gelenkersatz-Zahlen werden steigen

Demografiebedingt wird es in Zukunft mehr Knie- und Hüftgelenk-Operationen geben, so die Prognose einer IGES-Studie.

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BERLIN. Im Jahr 2014 haben 370.000 Patienten ein neues Knie- oder Hüftgelenk erhalten. 60 Prozent davon waren Frauen, die zwischen 70- und 79-Jährigen sind die größte Patientengruppe.

80 Prozent der Ersteingriffe an der Hüfte gehen auf meist altersbedingten Gelenkverschleiß zurück, bei Kniegelenkersatz sind Arthrosen zu 96 Prozent die Ursache.

Das sind Ergebnisse, die das Berliner IGES-Institut im am Donnerstag publizierten "Weißbuch Gelenkersatz" zusammengetragen hat. Erstellt wurde die Studie im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie.

Die Op-Zahlen haben sich danach parallel zur demografischen Entwicklung bewegt. Aufgrund der Alterung der Bevölkerung wird für die Zukunft mit einer wachsenden Zahl von Eingriffen gerechnet.

Die Leistungsqualität in Deutschland wird als gut bewertet. 2014 wurden rund 27.000 Wechseleingriffe durchgeführt. Das betreffe nicht Korrekturen aufgrund fehlerhafter Operationen im gleichen Jahr, sondern beruhe auf über Jahre und Jahrzehnte vorangegangener Gelenkersatz-Operationen.

"Die Zahlen zeigen, dass unsere Operateure indikationsgerecht operieren, die Frühkomplikationsrate gesenkt werden konnte und die Implantate länger halten", kommentiert Professor Heiko Reichel, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie, die Ergebnisse des Weißbuchs. (HL)

Download-Link: www.bvmed.de/weissbuch-gelenkersatz