Analyse von Versichertendaten

Mehr Sprach- und Sprechstörungen bei Kindern und Jugendlichen

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Hannover. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Sprach- und Sprechstörungen ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Das teilte die Kaufmännische Krankenkasse KKH unter Berufung auf Daten ihrer Versicherten zwischen 6 und 18 Jahren am Donnerstag mit. Im Vergleich zu 2010 hatten im vergangenen Jahr rund 52 Prozent mehr junge Menschen Probleme mit dem Sprechen. Insgesamt seien rund acht Prozent der Heranwachsenden betroffen – etwa jeder elfte Junge und jedes siebzehnte Mädchen. Im Alter von sechs bis zehn Jahren habe sogar jedes siebte Kind eine Sprechstörung.

Der Trend einer steigenden Sprachentwicklungsstörung könnte sich durch die Pandemie noch verstärken, vermutete die Krankenkasse. „Vielen Kindern und Jugendlichen fehlte durch ausbleibenden Schulunterricht, Distanz- und Wechselunterricht etwas Entscheidendes: der direkte kommunikative Austausch mit Gleichaltrigen“, erklärte die KKH-Expertin für Sprechtherapie, Miriam Rappe.

Sprache und Sprechen werde auch durch Spielen und Streiten trainiert. Das sei während des Lockdowns weggefallen. Zudem seien Therapien wegen Corona mitunter verzögert begonnen und frühzeitig abgebrochen worden. (KNA)