Psychopharmaka: AOK skeptisch über Verordnungsplus

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KÖLN (iss). Die AOK Rheinland/Hamburg registriert einen starken Anstieg bei der Verordnung von Psychopharmaka.

Binnen zehn Jahren haben sich die Kosten mehr als verdoppelt, teilte die Kasse mit. "Der Ausgabenanstieg geht sowohl auf eine Zunahme der Verordnungsmenge als auch auf eine größere Zahl von Patienten zurück."

Die Zahl der verordneten Tagestherapiedosen nahm um mehr als 55 Prozent zu, die Kosten je Tagestherapiedosis stiegen um fast 40 Prozent. Allein bei Antidepressiva verzeichnete die AOK 2010 einen Zuwachs der Verordnungsmenge um 12,8 Prozent.

Die Zahl der behandelten Patienten nahm um 21,4 Prozent zu. "Wenn auch die Verordnungszunahme zu einem Teil durch Leitlinien und Indikationsausweitungen erklärt werden kann, so lässt sich die Höhe des Anstiegs nicht klar begründen", so die AOK.

Im vergangenen Jahr haben die Ausgaben um 2,1 Prozent auf 102 Millionen Euro zugelegt.