Auseinandersetzung im Tarifkonflikt

Klinik-Ärzte in Neuruppin ein Tag lang im Warnstreik

Wie groß ist die Insolvenzgefahr für die angeschlagene Klinik in Neuruppin? Die Geschäftsführung will Gehaltserhöhungen aussetzen. Ärzte treten in den Warnstreik.

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Das Uniklinikum in Neuruppin steckt tief in den roten Zahlen.

Das Uniklinikum in Neuruppin steckt tief in den roten Zahlen.

© Carsten Koall/dpa

Neuruppin. Ärzte der finanziell angeschlagenen Uniklinik Neuruppin in Brandenburg sind im Streit um Gehaltserhöhungen und Arbeitsbedingungen am Donnerstag in den Warnstreik getreten. Aus Sicht der Geschäftsführung des Klinikums muss das Lohnniveau für eine Zeit lang eingefroren werden, wie die Pro Klinik Holding GmbH mitteilte. Angesichts der wirtschaftlichen Lage drohe bei einer Erhöhung der tariflichen Gehälter ein Insolvenzantrag.

Der Geschäftsführer des Marburger Bundes Berlin/Brandenburg, Stefan Pohlmann, kritisierte dagegen, das Klinikum schiebe den Schwarzen Peter den Beschäftigten zu. Die Arbeitgeberseite wolle die Gehälter bis Ende Dezember 2027 auf dem Stand vom Mai 2024 einfrieren, hieß es. Andere Kliniken versuchten dagegen nicht, die Strukturreform auf dem Rücken der Arbeitnehmer zu lösen.

Ärzte legten den ganzen Tag Arbeit nieder

Da im Tarifkonflikt bislang keine Einigung erzielt wurde, rief der Marburger Bund die rund 230 Ärzte des Universitätsklinikums zur ganztägigen Arbeitsniederlegung auf. Zu einer Kundgebung in Neuruppin seien um die 70 Mediziner gekommen, teilte Pohlmann mit. Während des Warnstreiks galt eine Notdienstvereinbarung, planbare Eingriffe wurden laut Marburger Bund verschoben.

Die Ärzte-Vertretung fordert für das Klinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg die vollständige Übernahme des Tarifvertrages für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern. Bislang hätten die Mediziner an der Uniklinik schlechtere Arbeitsbedingungen als in anderen kommunalen Häusern.

Das Krankenhaus mit rund 1.500 Beschäftigten macht hohe Millionen-Defizite. Der Landkreis als Träger nennt als einen Grund für seine Finanzmisere einen starken Rückgang der Patientenzahl, der weit höher sei als im Bundesdurchschnitt. (dpa)

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