Gender-Pay-Gap

Sinkende Lohnungleichheit in der Pharmabranche

In der Pharmabranche ist die Ungleichheit bei den Gehältern zwischen den Geschlechtern in den vergangenen 15 Jahren deutlich zurückgegangen. Laut Pharmaverband vfa zahlt die Branche die höchsten Löhne.

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Berlin. Die Gehälter von Frauen und Männern in der Pharmabranche scheinen sich anzugleichen: Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) weist in einer aktuellen Mitteilung darauf hin, dass die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern in den vergangenen 15 Jahren von 22 auf 12 Prozent zurückgegangen ist.

Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft verringerte sie sich von gut 20 auf 14,5 Prozent. Einer der Gründe für den deutlicheren Rückgang sei, dass Frauen in der Pharmabranche zunehmend hoch qualifizierte und gut bezahlte Tätigkeiten ausübten, so der vfa.

Branche mit den höchsten Löhnen

„Unter dem Strich zählt die Pharmaindustrie zu den Branchen mit den höchsten und am wenigsten diskriminierenden Löhnen“, sagt Dr. Claus Michelsen, Geschäftsführer Wirtschaftspolitik im vfa.

Auch wenn es in der pharmazeutischen Industrie ein Gender-Pay-Gap gibt, seien die Löhne im Branchenvergleich in den meisten Fällen um einen zweistelligen Prozentwert höher und selbst bei den genannten Ausnahmen seien sie nur in einigen Leistungsgruppen (u.a. leitende Angestellte, Fachkräfte, ungelernte Kräfte) niedriger. Weibliche Führungskräfte erhielten nur in zwei Branchen im Durchschnitt höhere Löhne.

Trotz der vergleichweise positiven Ergebnisse bestehe der Gender-Pay-Gap in der Pharma-Industrie genauso wie in der Gesamtwirtschaft fort und sollte dringend ausgeglichen werden, fordert der Verband. „Die Lohnungleichheit können wir uns nicht mehr lange leisten. Angesichts sinkender Ressourcen bei den Erwerbstätigen sollten wir die bestehenden Potenziale besser mobilisieren. Dazu zählen insbesondere Frauen", erklärt Michelsen.

„Da die Höhe der Entlohnung ein wichtiger Anreiz für die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit ist, sollten wir gleiche Löhne für gleiche Arbeit als sebstverständliches Prinzip weiter etablieren und leben." (kaha)