Neue Berufsbilder für Pflegekräfte
AOK-Bundesverband hofft, „dass das GVSG wieder mit Inhalten gefüllt wird“
Aus Parlamentskreisen ist zu vernehmen, dass der um neue Versorgungsformen bereinigte GVSG-Entwurf noch einmal aufgeschnürt und wieder aufgewertet werden könnte. Die AOK gibt Argumentationshilfe.
Veröffentlicht:Berlin. Der AOK-Bundesverband nimmt den „Internationalen Tag der Pflegenden“ (am 12. Mai) zum Anlass, auf die Widersprüchlichkeit der laufenden Gesundheitsgesetzgebung hinzuweisen. Einerseits sei zwar das Vorhaben zu begrüßen, mit dem Pflegestärkungsgesetz der Branche neue Betätigungsfelder zu eröffnen. Andererseits werde diese Intention jedoch durch den ausgedünnten Entwurf des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) konterkariert.
Verbandsvize Jens Martin Hoyer in einer Wortmeldung am Freitag: „Die (aus dem GVSG – red.) herausgestrichenen Primärversorgungszentren könnten bei der Förderung neuer und attraktiver Berufsbilder wie das der Advanced Practice Nurse mit der Vertiefung einer Community Health Nurse eine wesentliche Rolle spielen und zur festen Instanz werden, um Pflegeberufe attraktiver zu machen.“
Plädoyer für Gesundheitsregionen
Seitens des AOK-Bundesverbandes hoffe man nun, „dass das GVSG im weiteren parlamentarischen Prozess wieder mit Inhalten gefüllt wird, auch unter Berücksichtigung der Pflegeberufe“. Bei der, so Hoyer wörtlich, „aktuellen Schacherei um eine bessere Ärztevergütung“ dürfe nicht vergessen werden, „dass auch und gerade die Menschen, die sich Tag und Nacht um die Kranken und Pflegebedürftigen kümmern, von innovativen Strukturen und Versorgungsmodellen in den Regionen massiv profitieren würden“.
Eine sinnvolle Option wäre laut Kassenmanager Hoyer, „sektorenunabhängige Gesundheitsregionen mit dezentralem Gestaltungsspielraum“ zu etablieren. Dabei könnten sich „Krankenhäuser, die im Zuge der Krankenhausreform von der Schließung bedroht sind, beispielsweise über einen pflegerischen Fokus neu ausrichten: mit mehr Befugnissen für die Pflege in einem attraktiveren Arbeitsumfeld.“
Erst zu Wochenbeginn hatte der Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) eine Branchenumfrage veröffentlicht, wonach rund die Hälfte der hauptberuflichen Pflegekräfte an neuen Rollenbeschreibungen wie „Advanced Practice Nurse“ oder „Community Health Nurse“ besonders interessiert sei. Wobei von der anderen Hälfte der Befragten Desinteresse vielfach auch mit fehlenden Stellen begründet wurde. (cw)