Niedersachsen für weitere Reformen

Behrens: Pflegebedürftige Menschen vor steigenden Kosten schützen

Mit einer Initiative will Niedersachsen erreichen, dass die Eigenanteile von Pflegebedürftigen in Heimen inflationsbedingt nicht durch die Decke gehen. Das Land fordert zudem weitere Reformen, auch beim Pflegegeld.

Veröffentlicht:

Hannover. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) will pflegebedürftige Menschen vor steigenden Kosten bewahren - mit Hilfe einer Länderinitiative. „Wir müssen die Betroffenen vor dieser Kostenexplosion schützen“, betonte die SPD-Politikerin am Freitag mit Blick auf Bescheide zu steigenden Kosten, die viele Pflegebedürftige derzeit erhielten.

So müssten die Leistungszuschläge zum Eigenanteil der Pflegebedürftigen ebenso erhöht werden wie die von den Pflegekassen gezahlten Gelder für Pflegeleistungen. Mehrere Länder, etwa Schleswig-Holstein, wollten beim Bund erreichen, pflegebedürftige Menschen schnell zu entlasten.

Mit dem Länderantrag will Niedersachsen den Angaben zufolge eine bessere Berechenbarkeit und eine Begrenzung der Eigenanteile in der Pflege erreichen. Wegen der Dringlichkeit solle der Beschluss deutlich vor der nächsten Arbeits- und Sozialministerkonferenz im Oktober gefasst werden. Darüber hinaus setze sich Niedersachsen für eine Pflegereform im Bund ein: Der Anstieg der Eigenanteile solle demnach wesentlich stärker begrenzt werden als bisher. Es müssten mehr Bundesmittel bereitgestellt werden, sagte Behrens.

Mit dem Vorstoß will Niedersachsen unter anderem erreichen, dass der Zuschlag, der die Eigenanteile reduziert, im ersten Jahr auf 25 Prozent (bisher fünf Prozent), im zweiten Jahr auf 50 Prozent (bisher 25 Prozent) und ab dem dritten Jahr auf 70 Prozent (bisher 45 Prozent und erst ab dem vierten Jahr 70 Prozent) steigt. Das Pflegegeld solle rückwirkend zum 1. Januar 2022 um mindestens fünf Prozent steigen. (dpa)

Mehr zum Thema

Hilfe gegen Fachkräftemangel

Leipziger Kliniken gründen Sprachschule für ausländische Pflegekräfte

Mit Eigenvorsorge und Pflegezusatzversicherung

Neues CDU-Grundsatzprogramm: Hausärzte erste Anlaufstelle

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

„ÄrzteTag vor Ort“-Podcast

Was können Sie gegen die tägliche Bürokratielast tun, Dr. Bürger?

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle:  Mephisto vertritt Leipzig.

© Rolf Schulten

Fotogalerie

Der 128. Deutsche Ärztetag in Bildern