Wo bei Morbus Ledderhose der Schuh drückt
Knoten an der Fußsohle, teilweise belastungsabhängige Schmerzen und Probleme mit den Konfektionsschuhen - das kann ein Morbus Ledderhose sein.
Veröffentlicht:NEUMARKT I. D. OPF. Bei einem Morbus Ledderhose handelt es sich um eine Kontraktur der Plantaraponeurose, die dem Morbus Dupuytren an der Hand ähnelt - Koinzidenzen werden beschrieben. Nicht immer bereiten diese Fußsohlenveränderungen Probleme. So wie bei einer 53-jährigen Frau, die sich dennoch wegen ihres Knotens an der linken Fußsohle beim Orthopäden vorstellte. Eine Größenzunahme hatte sie nicht bemerkt, berichten Privatdozent Alexander Schuh und Dr. Wolfgang Hönle vom Klinikum Neumarkt in der Oberpfalz (MMW 2010; 152: 5).
Nach ihren Angaben treten die knotigen Indurationen oder Strangbildungen meist im mittleren Drittel der Plantaraponeurose einzeln oder multipel auf. Typisch sei ein über Jahre schubweiser Verlauf. Teilweise stellt man Zehenkontrakturen fest. Bei ausgeprägter, multifokaler Erkrankung sind die Knoten fest mit der Haut verhaftet und dringen tief in die Muskulatur ein. Bei leichtgradiger Plantarfibromatose ist nur ein kleiner Teil der Aponeurose betroffen, ohne dass Haut oder Muskulatur einbezogen sind.
Therapeutisch gehe es in erster Linie darum, Entzündung und Schmerzen zu hemmen sowie die Gehfähigkeit der Patienten zu erhalten, so Schuh und Hönle. Dazu können weichbettende Einlagen ausreichend sein, kombiniert mit der Verordnung systemischer nicht-steroidaler Antirheumatika und lokalen Steroidinjektionen. Erfolge wurden auch mit der Orthovolt-Radiotherapie oder der Stoßwellentherapie berichtet. Bestehen die Beschwerden weiter, muss operiert werden. Manche Arbeitsgruppen empfehlen dann allerdings sofort die radikale Plantarfasziektomie, weil ansonsten die Gefahr aggressiv wachsender Rezidivfibromatosen groß ist. Jedoch muss selbst bei ausgedehnter Resektion der befallenen Areale mit Rezidivraten von bis zu 25 Prozent gerechnet werden.
Georg Ledderhose
Prof. Georg Ledderhose (1855 - 1925), deutscher Chirurg in Straßburg und München hat das Glucosamin entdeckt. Glucosamin ist Bestandteil des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit.