Dreikammerbeutel erleichtern die parenterale Ernährung

MÜNCHEN (wst). 20 bis 50 Prozent der Patienten im Krankenhaus sind mangelernährt und haben dadurch eine verschlechterte Prognose. Kann ein Patient sich nicht mehr ausreichend oral ernähren, dann ist eine enterale Ernährung mit einer Sonde oder - als ultima ratio - eine parenterale Ernährung möglich.

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Bei der parenteralen Ernährung bieten spezielle Nährlösungen im Dreikammerbeutel Vorteile. Ein hoher Anteil von Olivenöl in der Fettkomponente könnte zudem nach experimentellen Befunden günstig für das Immunsystem sein.

Nach Studienergebnissen von über 6000 Patienten in Industrieländern in Europa und Amerika ist bei 20 bis 50 Prozent aller Klinikpatienten mit einer interventionsbedürftigen Mangelernährung zu rechnen, hat Dr. Matthias Pirlich von der Charité in Berlin berichtet. Die Prävalenz nimmt dabei mit dem Alter zu, sagte Pirlich beim Kongreß "Ernährung 2004" in München.

Bei mangelernährten Patienten sind die Mortalität und Morbidität deutlich erhöht, was zu verlängerten Klinikaufenthalten und zu mehr Kosten führt. Klinikpatienten sollten daher regelmäßig auf Mangelernährung untersucht werden, sagte Pirlich bei einem vom Unternehmen Baxter unterstützten Symposium. Mit einfachen Fragebögen wie dem SGA (Subjective Global Assessment) lasse sich binnen weniger Minuten eine zuverlässige Diagnose stellen.

Brauchen Patienten eine parenterale Ernährung, bieten Standardmischungen in Dreikammerbeuteln wie OliClinomel® von Baxter Vorteile verglichen mit Präparaten in Einzelflaschen, sagte Dr. Ralf-Joachim Schulz von der Charité. Nach Studienergebnissen werde bei den Dreikammerbeuteln nicht nur der Material- und Zeitaufwand, sondern auch das Risiko von Verschreibungs- und Anwendungsfehlern reduziert, betonte Schulz.

Die Nährlösungen enthalten als Fettkomponente ein Gemisch aus 80 Prozent Olivenöl und 20 Prozent Sojaöl, das Baxter unter dem Handelsnamen ClinOleic® vermarktet. Die Mischung ist reichhaltig an langkettiger Ölsäure bei vermindertem Linolsäureanteil, sagte Professor Georg Kreymann vom Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf. Es gebe Hinweise darauf, daß Ölsäure im Gegensatz zu Linolsäure das geschwächte Immunsystem von Intensivpatienten nicht nachteilig beeinflußt. Auch sei Ölsäure weniger anfällig für eine Peroxidation mit nachfolgender Radikal-Bildung.

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