Prionen - wichtig für die Immunabwehr

DALLAS (hub). Forscher haben lange gerätselt: Wozu haben wir Prionen? Sicher nicht, um an Creutzfeld-Jakob, Scrapie oder BSE zu erkranken. Forscher des Southwestern Medical Centers in Dallas sind jetzt der natürlichen biologischen Funktion dieser Proteine auf die Schliche gekommen.

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Sie entdeckten prionenartige Proteine in den Membranen von Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen. Diese Proteine sind wichtig für die Virusabwehr, fanden sie heraus.

Deshalb haben sie den Molekülen den Namen Mitochondrial Antiviral Signalling (MAVS) Protein verpasst (Cell 2011; 146: 448).

MAVS - die guten Geschwister der Prionen

Bei der Untersuchung der Zellantwort auf bestimmte Viren (Influenza, Hepatitis) stellten die Forscher fest, dass die MAVS-Proteine dabei sowohl ihre Form verändern als auch Aggregate bilden.

Genauso verhalten sich auch die krankmachenden Prionproteine, die etwa zu Scrapie oder BSE führen. Die MAVS-Proteine allerdings sind gute prionenartige Proteine: Ihre Formveränderung und Aggregation macht nicht krank, sondern sie schützt vor Viren.

Denn durch die Clusterbildung wird ein Signalweg aktiviert, der zur Ausschüttung von Interferonen führt. Diese Interferonausschüttung aus den Zellen konnten die Forscher verhindern, wenn sie die MAVS-Aktivität blockierten. MAVS-Proteine gehören also zum angeborenen Immunsystem.

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