Patientenseite auf Facebook trifft Nerv der Ärzte
NEU-ISENBURG (mn). Trotz aller Kritik von Datenschützern sorgt das Soziale Netzwerk Facebook bei Ärzten und Patienten zurzeit für Furore. Patientenseiten von Ärzten scheinen einen Nerv getroffen zu haben.
Veröffentlicht:Nach dem Erscheinen des Artikels "Als Hausarzt auf Facebook unterwegs" in der "Ärzte Zeitung" hatte Landarzt Hans Joachim Schirner über 5000 Seitenaufrufe seiner Facebookseite. Zudem hat der Arzt aus dem bayerischen Langenfeld 800 E-Mails zugesandt bekommen, unter anderem von Kollegen, die Interesse an einer solchen Seite zeigten. Mittlerweile hat er pro Woche etwa 400 Klicks auf seiner Patientenseite. Die Resonanz sei durchweg positiv, berichtet der Hausarzt.
Trotz immer wieder neuer Berichte zur Datenschutzproblematik scheint Facebook für Ärzte und Patienten ein interessantes Medium zu sein. Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom sind 76 Prozent der Internutzer in Deutschland mindestens in einem Sozialen Netzwerk angemeldet. Das dabei am meisten genutzte sei Facebook. Die Mehrheit der Ärzte sei aber grundsätzlich noch vorsichtig und zurückhaltend im Umgang mit Facebook. Schirner ist der Meinung, dass das mit dem jahrzehntelangen Werbeverbot für Ärzte zusammenhängt. Ärzte hätten keine Erfahrung, wie sie mit Veröffentlichungen im Internet umgehen sollen. Zudem gebe es auch noch keine Regeln für Ärzte zum Umgang mit Facebook. Für Ärzte, die auf Facebook aktiv sind, heißt das, erst einmal Erfahrungen sammeln und sich intensiv mit dem Thema Datenschutz auseinandersetzen, damit keine Patientendaten gefährdet werden und ausversehen im Netz landen, aber auch damit der Arzt sich in einem rechtssicheren Bereich bewegt.
Lesen Sie dazu auch: "Gefällt mir": Arzt auf Facebook kommt gut an
Lesen Sie dazu auch den Standpunkt: Zeit zum Umdenken