Sinkt die Zahl der Organspenden wegen Rot-Grün?
Die unter Druck stehende Deutsche Stiftung Organtransplantation stänkert gegen das Gesundheitsministeruim von NRW. Es würde den Einsatz für steigende Organspendezahlen nicht unterstützen, so der Vorwurf. Ist Rot-Grün tatsächlich schlecht für die Organspende?
Veröffentlicht:KÖLN (iss). In Nordrhein-Westfalen hat sich die unter Druck stehende Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) Ärger mit dem Gesundheitsministerium eingehandelt.
Das Ministerium weist Vorwürfe der Organisation zurück, es würde den Einsatz der DSO für steigende Organspendezahlen nicht unterstützen.
"Verfehlte Organspendepolitik" vorgeworfen
Das hatte die geschäftsführende DSO-Ärztin Dr. Ulrike Wirges im Nachrichtenportal "derwesten.de" der WAZ-Gruppe kritisiert.
Sie warf Ministerin Barbara Steffens (Grüne) danach eine "verfehlte Organspendepolitik" vor und prognostizierte, dass die Organspendezahlen in Nordrhein-Westfalen demnächst wieder rückläufig würden.
Organspende wird regelmäßig thematisiert
Das Ministerium reagiert auf die Vorwürfe mit völligem Unverständnis. Die Behauptung von Wirges, nach dem Regierungswechsel in Düsseldorf von Schwarz-Gelb zu Rot-Grün sei der Gesprächsfaden zwischen der Stiftung und der Landesregierung abgerissen, stimme nicht.
Die Mitte 2005 initiierten Gespräche zur Organspende mit Vertretern aller beteiligten Organisationen seien regelmäßig fortgesetzt worden, die Deutsche Stiftung Organtransplantation sei jedes Mal eingeladen gewesen, betont ein Ministeriumssprecher.
Ministerium fordert Stellungnahme
Er verweist auch darauf, dass Steffens im September im Bundesrat einen Vorschlag zur Änderung des Transplantationsgesetzes vorgelegt hat. Darin macht sich Nordrhein-Westfalen für die Verankerung der Erklärungslösung stark.
Das Ministerium hat den Vorstand der Stiftung um Stellungnahme gebeten, bislang aber noch keine Antwort erhalten.