IGeL-Ärger: Kritik auch vom Hartmannbund
Die Individuellen Gesundheitsleistungen sind der SPD noch immer ein Dorn im Auge - sie wirft den Ärzten Abzocke vor. Nicht allen Kritikpunkten wollte der Hartmannbund-Chef auf dem Hauptstadtkongress widersprechen.
Veröffentlicht:BERLIN (fuh). Speakers Corner - ein Treff der KBV, der sich in den vergangenen Jahren beim Hauptstadtkongress bewährt hat.
Thema am Mittwoch war ein gesundheitspolitischer Dauerbrenner: IGeL-Leistungen. Alles nur Abzocke?
Eine provokative Frage, die die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert mit "Ja" beantwortete. Sie begründete eine Gesetzesinitiative ihrer Partei zu IGeL.
"Es kann nicht sein, dass Ärzte nur Kaufleute, und Patienten nur Kunden sind", kritisierte sie.
Und es sei auch inakzeptabel, dass medizinisches Fachpersonal die Diagnostik mit Blick auf mögliche IGeL-Leistungen stelle, bevor der Patient überhaupt ins Arztzimmer hineingelassen werde.
Da wollte Hartmannbund-Chef Dr. Klaus Reinhardt nicht widersprechen. Er räumte durchaus Defizite beim Thema IGeL in Praxen ein. Unangemessen sei es aber, Ärzte unter Generalverdacht zu stellen.
"Es gibt mit Blick auf die Versorgung ein Delta zwischen ausreichend, notwendig und optimal. Mündige Patienten müssen für sich selbst entscheiden, ob sie IGeL-Leistungen haben wollen", sagte er."