Tag der Organspende

Ärztetag und BMG werben für Organspende

Am Samstag ist der Tag der Organspende. Weil die Zahlen weiter sinken, reagiert die Regierung - mit einer neuen Kampagne. Auch der Ärztetag wirbt für die Organspende.

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"Für mich ist es klar": Klaus Behrendt wirbt für die Organspende.

"Für mich ist es klar": Klaus Behrendt wirbt für die Organspende.

© BMG

HANNOVER/BERLIN. Pünktlich zum Tag der Organspende startet das Bundesgesundheitsministerium eine neue Kampagne. Unter dem Motto "Das trägt man heute: den Organspendeausweis" werben Prominente für die kleine orange-blaue Karte. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA, ist mit an der Kampagne beteiligt.

Und auch die Ärzteschaft setzt ein deutliches Zeichen pro Organspende. Am Donnerstag haben viele Delegierte des 116. Deutschen Ärztetages mit ihren Spenderausweisen für ein Foto posiert.

"Wir möchten ein klares Votum dafür abgeben, dass die Organspende im Moment so sicher ist, wie sie es noch nie in Deutschland war. Das können wir mit unserer Prüfungskommission nachweisen", sagte Professor Frank-Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK).

"Wir stehen hinter der Organspende und auch hinter dem System", sagte Montgomery in Hannover.

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Veröffentlicht: 30.05.2013 © Springer Medizin

In vermutlich ein bis zwei Wochen will die BÄK die Prüfergebnisse der bundesweit 25 Lebertransplantationszentren vorstellen. Sie waren im Zuge der im vergangenen Sommer bekanntgewordenen Skandale um mutmaßliche Manipulationen an den Wartelisten angeordnet worden. Auch alle weiteren Transplantationsprogramme sollen demnächst überprüft werden.

Mit der neuen Werbekampagne will Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) Vertrauen in die Organspende zurückgewinnen. Seit dem Bekanntwerden der Skandale ist die Zahl der Organspenden deutlich eingebrochen - vor allem bei Nieren- und Leberspenden.

Bahr erwartet keine neuen Skandale

Im ersten Quartal 2013 ging die Zahl der Organspender um 18 Prozent auf 230 zurück. 2012 hatte es schon einen Rückgang um 12,8 Prozent gegeben. Nur noch 1046 Bürger stellten nach ihrem Tod Organe zur Verfügung. Pro Spender werden im Schnitt 3,4 Organe entnommen.

Auf großen Plakaten sollen nun Prominente wie der "Tatort"-Kommissar Klaus Behrendt oder der Olympiasieger im Gewichtheben Matthias Steiner für die Entscheidungslösung werben. Außerdem hat das Ministerium den Internet-Blog www.organspende-geschichten.de eingerichtet. Dort wird mit Reportagen und Interviews für die Organspende geworben.

Gesundheitsminister Bahr sieht die Transplantationsmedizin derweil vor neuen Skandalen gefeit. "Wir haben mehrere Regeln jetzt gesetzt, Kriterien vorgegeben, dass so etwas nicht noch mal passiert", sagte Bahr am Donnerstag im "rbb-Inforadio".

Mit Blick auf weitere Kontrollen in den Zentren sagte er: "Wir werden jetzt immer unangemeldete Kontrollen haben, wir haben eine bessere staatliche Aufsicht."

Außerdem könne nicht mehr "ein Arzt alleine über die Kriterien für die Wartelisten-Position entscheiden, sondern es muss ein Gremium, ein Sechs-Augen-Prinzip sein", sagte er. Seit der Änderung der BÄK-Richtlinien im vergangenen Jahr, entscheiden interdisziplinäre Transplantationskonferenzen über die Aufnahme auf die Warteliste. (jvb/nös)

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