Dopingbetrüger, Dollarmillionäre und Homerun-Könige
Baseball ist eine uramerikanische Sportart. Die Profiliga starten in die neue Saison. Und das Thema Doping ist wie eh und je in aller Munde.
Veröffentlicht:BOSTON (dpa). Der Homerun-King steht vor Gericht, der Topverdiener ist ein ehemaliger Dopingsünder: Mit dem Beginn der neuen Saison an diesem Donnerstag will die US-Baseball-Profiliga Major League Baseball (MLB) endlich auch ihr geschäftsschädigendes Doping-Image loswerden und hofft nach dreijährigem Zuschauerschwund sogar auf einen kleinen Boom.
Knapp fünf Monate nach dem überraschenden Titelgewinn der San Francisco Giants beherrschen aber zum Saisonstart vorerst Negativschlagzeilen die Blätter.
Barry Bonds, der mit 762 Homeruns eine der bedeutendsten Bestmarken des US-Sports hält, muss sich in San Francisco vor Gericht verantworten.
Dem gestürzten Superstar wird Falschaussage und Behinderung der Justiz bei den Ermittlungen in seiner Dopingaffäre vorgeworfen. Ähnliches gilt für Roger Clemens, den einstigen Star-Pitcher der New York Yankees und Boston Red Sox. Er muss sich vom 6. Juli an der Justiz stellen.
Die Liga behauptet, vermehrte Anstrengungen zu unternehmen, mit der Steroid-Ära endgültig abzuschließen. In den unteren Ligen werden Bluttests auf menschliche Wachstumshormone eingeführt, doch in der MLB gibt es derartige Kontrollen nicht.
So ist auch in dieser Saison in Alex Rodriguez (NY Yankees) wieder ein Profi der Topverdiener (33 Millionen Dollar), der eingeräumt hat, gedopt zu haben.
Liga-Boss Bud Selig bleibt trotz der Glaubwürdigkeitskrise Optimist und rechnet in dieser Spielzeit mit mindestens 75 Millionen Fans. "Einige Zahlen sind vielversprechend.
Ich möchte einen guten Anstieg sehen und bin zuversichtlich, dass das klappen wird. Es sollte ein ganz großes Jahr werden", so Selig. Viele Teams vermelden seit Wochen Rekorde bei den verkauften Dauerkarten.