Offene Feuerstellen mit fatalen Folgen
Eine WHO-Studie zeigt: Jedes Jahr sterben fast eine Million Kinder unter fünf Jahren, weil sie hohen Schadstoffbelastung an offenen Herdfeuern ausgesetzt waren.
Veröffentlicht:FRANKFURT/MAIN (Smi). Weltweit sterben jährlich etwa zwei Millionen Menschen, weil sie den Rauch offener Feuerstellen einatmen, doppelt so viele wie an Malaria.
Dennoch wird das Problem in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Dabei könnten viele Menschen schon mit einfachen Mitteln gerettet werden, wie eine globale Initiative aufzeigt.
Weltweit drei Milliarden Menschen, die meisten von ihnen leben unter der Armutsgrenze, bereiten ihre Mahlzeiten täglich am offenen Feuer zu, in Hütten oder in anderen geschlossenen Räumen.
Sie verwenden dazu Holz, Kohle, Torf oder Dung. In den ländlichen Regionen Tansanias beispielsweise nutzen 90 Prozent der Menschen solche Herdstellen. Frauen und Kinder sind dem Rauch in der Regel am meisten ausgesetzt, da sie daheim bleiben, während ihre Männer und Väter anderswo arbeiten.
Familien mit besseren Öfen ausstatten
In einer aufwendigen Metaanalyse weltweit erschienener Studien zum Thema hat die WHO aufgezeigt, dass unter den zwei Millionen Opfern, die in Folge der hohen Schadstoffbelastung offener Herdfeuer alljährlich sterben, 872.000 Kinder unter fünf Jahren sind.
Die Luftverschmutzung in geschlossenen Räumen ist laut WHO damit eine der größten Umweltgefahren für Menschen.
An sich ließe sich das Problem einfach lösen, indem man betroffene Familien mit guten Öfen ausstattet. Dafür haben sich kürzlich die US-Wissenschaftler William Martin und Roger Glass von den National Institutes of Health stark gemacht.
Und auch die Global Alliance for Clean Cookstoves, 2010 unter anderen von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Hilfe und Entwicklung ins Leben gerufen, wirbt dafür im Internet.