Klausuren

Studenten klagen über Zeitnot

Kommilitonen unter Stress: Viele Studenten fühlen sich extrem unter Druck und klagen über mangelnde Zeit. Wissenschaftler in Münster haben jetzt Befindlichkeiten bei Klausuren untersucht.

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Prüfung, Prüfung und nochmals Prüfung: Studenten klagen zunehmend unter Zeitdruck.

Prüfung, Prüfung und nochmals Prüfung: Studenten klagen zunehmend unter Zeitdruck.

© pressmaster / fotolia.com

MÜNSTER (akr). Wer sich jemals auf Klausuren an der Universität vorbereiten musste, kennt es: das Gefühl, nicht genug Zeit für die Vorbereitungen zu haben.

Auch wer viele Stunden und Tage mit Lernen verbringt, kämpft mit diesen Empfindungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Psychologen der Universität Münster.

Der empfundene Zeitmangel ist das größte Problem, das Studierende bei den Vorbereitungen auf eine schriftliche Prüfung belastet - obwohl sie sich objektiv gesehen genug Zeit zum Lernen nehmen.

Die Wissenschaftler haben für die Untersuchung Studierende des Bachelors-Studiengangs Psychologie unmittelbar nach geschriebenen Klausuren befragt.

"Damit sind wir vermutlich die ersten, die nicht nur die Lehrveranstaltungen evaluieren, sondern auch die Prüfungen, die letztendlich den Erfolg des Studiums ausmachen", sagt Dr. Meinald Thielsch, einer der beiden Autoren der Untersuchung.

Hintergrund der Studie ist der drastische Anstieg der schriftlichen Prüfungen im Bachelor-Studiengang.

Entlastung zur Probeklausuren

Im alten Diplomstudiengang mussten die Studierenden nur eine Klausur bei insgesamt 13 Prüfungen schreiben. Für den Bachelor-Abschluss stehen mehr als ein Dutzend schriftliche Tests an.

Insgesamt werteten die Wissenschaftler fast 2800 Fragebögen zu 75 Klausuren aus. Als größtes Problem gaben die Studierenden das zu große Lernpensum und mangelnde Zeit zum Lernen an.

Doch angesichts der 45 Stunden, in denen sich die Studenten im Schnitt auf eine Klausur vorbereiteten, hatten sie objektiv gesehen durchaus eine angemessene Zeit zur Verfügung, finden die Wissenschaftler.

Dieser Widerspruch resultiert ihrer Meinung nach daraus, dass sich die Belastung durch schriftliche Prüfungen am Ende des Semesters bündelt.

Probeklausuren oder Beispielaufgaben während des Semesters könnten zu einer Entlastung führen, sagen sie. Auch Blockveranstaltungen, nach denen sofort und nicht erst Monate später der Test erfolge, seien eine gute Lösung.

Weitere Probleme sind für die Studierenden Verständnisschwierigkeiten beim Lernen aufgrund schlechter Materialien und Fragen der Selbstorganisation wie Aufschieben und Motivation.

Zumindest bei ersterem kann und will die Universität Münster Abhilfe schaffen. Das im vergangenen Wintersemester gegründete Zentrum für Hochschullehre soll für bessere Lehrmittel sorgen.

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