Charité-Chef
Operation bei Timoschenko unumgänglich
BERLIN. Aus medizinischer Sicht ist eine Operation der ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko auf Dauer unumgänglich.
"Nach zwei Jahren Rückenschmerzen und dem Rezidiv eines Bandscheibenvorfalls, sehen wir in der Operation die einzige Chance einer erfolgreichen Behandlung", sagte Charité-Chef Professor Karl Max Einhäupl, am Dienstag der "Ärzte Zeitung".
Er war mit einem Ärzteteam mehrfach in der Ukraine, um Timoschenko dort konservativ zu behandeln. Nun erneuert er sein Angebot, Timoschenko an seiner Klinik zu operieren: "Die Charité steht weiterhin für diese Operation zur Verfügung."
Timoschenko will sich in ihrem Heimatland nicht operieren lassen. Ihre deutschen Ärzte raten jedoch schon lange zu einer Operation.
Gauck setzt sich für Freilassung ein
Im Rahmen der aktuellen Verhandlungen über ein Assoziierungs- und Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit der Ukraine spielt die Freilassung Timoschenkos zu einer medizinischen Behandlung in Deutschland eine große Rolle.
Sie baten darum, Timoschenko aus humanitären Gründen nach Deutschland ausreisen zu lassen. Erste Reaktionen aus der ukrainischen Regierung waren positiv.
Zuletzt zitierte "Zeit Online" den ukrainischen Premierminister Mykola Asarow mit der Aussage: "Wir sind einer humanitären Lösung extrem nah."
Auch der Bundespräsident Joachim Gauck hat sich für eine Freilassung Timoschenkos eingesetzt.
Er wurde nach einem Gespräch mit Janukowitsch am 9. Oktober mit der Aussage zitiert: "Ich glaube, dass wir Taten sehen werden, die uns zufriedenstellen." (ami)