Fundsache
Hausverbot für "Mademoiselle"
Feministinnen feiern einen Erfolg im Kampf gegen die in Frankreich noch immer weit verbreitete Verwendung der Anrede "Mademoiselle" - auf Deutsch: Fräulein.
Premierminister François Fillon forderte in einem Rundschreiben alle Behörden auf, künftig auf diesen Begriff zu verzichten. Die Anweisung gelte sowohl für Briefe als auch für Formulare, sagte eine Regierungssprecherin in Paris.
Französische Frauenrechtlerinnen hatten im Herbst eine große Kampagne gegen den Gebrauch von "Mademoiselle" gestartet. Die Organisatoren forderten, die Unterscheidung zwischen "Madame" (verheiratete Frau) und Mademoiselle (ledige Frau) mit sofortiger Wirkung aufzugeben. Der Titel "Mademoiselle" zwinge Frauen, Angaben über ihr Privatleben zu machen, die Männer nicht machen müssten. Er stehe für den Sexismus im Alltagsleben, argumentierten die Feministinnen. (dpa)