Sachsen: Zahl der Keuchhusten-Fälle steigt
DRESDEN (tt). Die Bürger in Sachsen sind nur mangelhaft gegen Keuchhusten geimpft. Wie die sächsische Landesärztekammer anlässlich der Europäischen Impfwoche mitteilte, sind im vergangenen Jahr 1241 Menschen an Keuchhusten erkrankt.
Veröffentlicht:Im Bundesland nähmen die Erkrankungsfälle seit Jahren kontinuierlich zu. "Ursache ist hauptsächlich die mangelhafte Impfquote", so Kammersprecher Knut Köhler.
So waren 2011 von den unter 16-Jährigen nur knapp 68 Prozent vollständig geimpft. Unter Erwachsenen, schätzt die Kammer, sei die Rate derjenigen, die seit zehn Jahren nicht geimpft worden, "noch viel höher".
Insgesamt habe sich die Situation in Sachsen beim Keuchhusten im Vergleich zu den Wendejahren stark verschlechtert.
So seien 1989 und 1990 nur 0,4 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner aufgetreten. Bis 2011 hat sich die Quote damit um mehr als das Fünfzigfache erhöht.
"Erschreckende Zahlen" seien das, so Kammersprecher Köhler. Erklärbar seien sie einerseits durch eine höhere Durchimpfung in der DDR, andererseits durch den damals geringen Reiseverkehr in dem Land.
"Ansteckungen waren insofern sehr viel unwahrscheinlicher", so Köhler. Die Zielvorgabe des WHO-Regionalbüros für Europa liegt bei weniger als einer Keuchhustenerkrankung pro 100.000 Einwohner.