Steigende Kassenbeiträge
Rufe nach Rückkehr zur Parität werden lauter
Um 0,2 Prozentpunkte sollen die Kassenbeiträge im kommenden Jahr durchschnittlich steigen, prognostiziert der GKV-Schätzerkreis. Jetzt werden immer mehr Stimmen laut, Arbeitgeber wieder mehr in die Pflicht zu nehmen.
Veröffentlicht:Daraus resultieren zusätzliche Einnahmen von etwas mehr als zwei Milliarden Euro. Diesen Anstieg müssen Versicherte allein tragen. Die prozentuale Belastung für Arbeitgeber bleibt davon unberührt.
Das hat eine erneute politische Debatte um eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung ausgelöst. Unisono forderten die Gesundheitspolitiker wie Hilde Mattheis (SPD), Harald Weinberg (Linke) und Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/Die Grünen), Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichmäßig zu belasten. Dem hat sich der Ersatzkassenverband (vdek) angeschlossen.
Versicherte zahlen zehn Milliarden mehr
Bereits jetzt zahlten Versicherte über zehn Milliarden mehr als Arbeitgeber, im kommenden Jahr steige die Differenz auf 13 Milliarden Euro. "Die Grenze ist nun gerissen", so Mattheis.
So wird auch darauf hingewiesen, dass die zusätzlichen Kosten der geplanten Reformen allein von den Versicherten getragen werden.
Der Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt erwartet im nächsten Jahr zudem - nicht zuletzt aufgrund kostenträchtiger Reformvorhaben der Bundesregierung - ein Wachstum der GKV-Ausgaben insgesamt von 5,4 Prozent.
Ausgaben steigen
Das liegt deutlich über dem prognostizierten realen Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und auch über dem möglichen Lohnzuwachs. In absoluten Zahlen: Die GKV-Ausgaben werden auf 220,6 Milliarden Euro prognostiziert, 11,3 Milliarden Euro mehr als in diesem Jahr.
Die Einnahmen des Gesundheitsfonds werden auf 206,3 Milliarden Euro geschätzt, das ist ein Plus von 3,9 Prozent. Dabei ist berücksichtigt, dass der Bundeszuschuss um 2,5 auf 14 Milliarden Euro steigt.
Ebenso, dass den Kassen und damit dem Gesundheitsfonds zusätzliche Mittel zufließen, weil - wie jedes Jahr - die Beitragsbemessungsgrenze entsprechend den Lohnsteigerungen angepasst wird. (HL)