Patient Safety

Minister fordern Aktionstag

In Sachen Patientensicherheit setzt Gröhe auf den globalen Austausch – auch über ein zweites internationales Gipfeltreffen hinaus.

Veröffentlicht:

BONN. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll den 17. September zum internationalen Tag der Patientensicherheit machen. Darauf haben sich Gesundheitsminister aus verschiedenen Ländern beim 2. Internationalen Ministergipfel zur Patientensicherheit in Bonn verständigt. Aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) wäre das ein wichtiges Signal für die notwendige internationale Zusammenarbeit.

Im Kampf für eine verbesserte Patientensicherheit brauche jeder Verbündete. "Es verlangt Mut, die Menschen dazu aufzufordern, ihr eigenes Handeln kritisch zu betrachten", sagte Gröhe bei dem Ministertreffen. Der internationale Austausch kann seiner Meinung nach einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Schutz vor gefährlichen Infektionen, die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen und die Verhinderung unerwünschter Arzneimittelwirkungen voranzutreiben. "Wir müssen internationale Foren nutzen, um Best-Practice-Beispiele auszutauschen", betonte er.

Es sei die kollektive Verantwortung, Erfolgsmodelle zur Verbesserung der Patientensicherheit überall auf der Welt zu verbreiten, sagte auch WHO-Generalsekretärin Dr. Margaret Chan. "Das schulden wir den Menschen." Sie begrüßte, dass es nach dem Auftakt 2016 in London bereits den zweiten Gipfel auf Ministerebene gibt. "Wir müssen in dieser Richtung weitermachen, denn Eintagsfliegen haben wir schon viel zu viele", so Chan. Zumindest im nächsten Jahr wird es mit dem dritten Gipfel in Japan weitergehen.

Auf dem Bonner Gipfel hat die WHO das Thema Arzneimittelsicherheit zur dritten globalen Herausforderung für die Patientensicherheit erklärt. Das Programm "Medikation ohne Schaden" ergänzt die Programme "Saubere Versorgung ist sichere Versorgung" und "Sichere Operationen retten Leben".

Zu Verstößen gegen die Patientensicherheit kommt es nicht, weil es an klinischer Expertise fehlt, stellte der britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt klar. "Wir scheitern daran, die gute Praxis überall hinzubringen." Die Erfahrungen in Großbritannien hätten gezeigt, dass oft schon viel erreicht wird, wenn man Problemgebiete wie die Krankenhaushygiene, die Personalausstattung in den Häusern oder die Infektionsprävention öffentlich in den Fokus nimmt und die Situation in den einzelnen Häusern vergleicht.

2017 steht in seinem Land ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung größerer Transparenz an, berichtete Hunt am Donnerstag zum Auftakt des Gipfeltreffens. "Wir werden alle Kliniken dazu auffordern, jedes Quartal die Zahl der vermeidbaren Todesfälle zu veröffentlichen." (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Frühe Hilfen

Babylotsen: Im Nordosten langfristig gesichert

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

Hoffnung und Kollaps – wie Lecanemab uns herausfordert

Lesetipps
Ein sich auftürmender Geldstapel.

© Sascha Steinach/ZB/picture alliance

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

 Hausarzt Werner Kalbfleisch

© Südwest Presse / Verena Eisele

Ende eines jahrelangen Verfahrens vor den Prüfgremien

Hausarzt geht mit XXL-Regress in die Rente

Die Forschenden nahmen die langfristigen Auswirkungen der essenziellen Metalle Kobalt, Kupfer, Mangan und Zink, sowie der nicht-essenziellen Metalle Arsen, Cadmium, Blei, Wolfram und Uran auf die kognitiven Funktionen in den Blick.

© Naeblys / Getty Images / iStock

Umweltbelastung

Metalle im Urin sind mit kognitivem Abbau assoziiert