Digitale Diagnosehelfer
Kammern machen Front gegen TK-App
NEU-ISENBURG. Nach mehreren Ärzteverbänden haben jetzt auch die ersten Kammern die am Mittwoch vorgestellte Gesundheits-App „Ada“ der Techniker Kasse abgelehnt. „So war die Lockerung des Fernbehandlungsverbots nicht gemeint“, sagte Dr. Edgar Pinkoswski, Präsident der Landesärztekammer Hessen. Der Deutsche Ärztetag wie auch seine Kammer hätten zwar die ausschließliche Telemedizin erlaubt – allerdings in Einzelfällen, die TK hingegen schicke sich an, die Ausnahmeregelung zur Routine zu machen.
Gemäß den Plänen der Kasse können Versicherte ihre Beschwerden in die App eingeben, erhalten daraufhin eine erste digitale Diagnose und können sich dann von TK-Ärzten beraten lassen. Es dürfe nicht sein, dass versucht werde, telemedizinische Beratung und Behandlung außerhalb der vertragsärztlichen Versorgungsstruktur zu etablieren, so der rheinland-pfälzische Kammerpräsident Dr. Günther Matheis: „Eine derartige Einmischung einer Krankenkasse in das individuelle Arzt-Patienten-Verhältnis ist für uns ein klares No-Go und auch berufsrechtlich ausgesprochen fragwürdig.“ (bar)