Biosimilars
Pro Generika sieht Chancen ungenutzt
BERLIN. 2015 sind nach Angaben des Branchenverbandes Pro Generika die Patente von Biopharmazeutika mit einem Umsatzvolumen von 1,34 Milliarden Euro ausgelaufen.
Das ist erstmals deutlich mehr als das Umsatzvolumen patentfrei gewordener chemischer Präparate von rund 500 Millionen Euro.
Der Patentablauf gentechnisch hergestellter Arzneimittel ist der Startschuss für die Einführung von Biosimilars und damit in den Preiswettbewerb auf dem Markt von biopharmazeutischen Produkten.
Vor diesem Hintergrund fordert Pro Generika den Gesetzgeber auf, die Rahmenbedingungen zugunsten von mehr Wettbewerb zu korrigieren. Begründet wird die Forderung damit, dass Hersteller von Originalen kurz vor Patentablauf mit den Krankenkassen Rabattverträge abschließen, um den Markteintritt von Biosimilars zu erschweren.
Wo es, wie bei der AOK Baden-Württemberg, solche Rabattverträge mit Originalherstellern gibt, liegt nach der Deutschen Presseagentur vorliegenden Statistiken der Marktanteil der Biosimilars deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Die höchsten Versorgungsanteile mit Biosimilars sind dort festzustellen, wo es keine Rabattverträge gibt, etwa bei der AOK Rheinland/Hamburg. Statt auf kurzfristige Einsparungen abzuzielen, sollte laut Pro Generika der Preiswettbewerb langfristig eine Chance haben. (dpa)