Feldmann ist neue KBV-Vize

Durchgesetzt im zweiten Wahlgang: Regina Feldmann wird neue KBV-Vize und schafft als erste Frau den Sprung in den KBV-Vorstand. Sie gilt als warmherzig - und harte Verhandlerin.

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NÜRNBERG (vdb). Neuer Vorstand für den hausärztlichen Versorgungsbereich der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ist Regina Feldmann. Erst im zweiten Anlauf schaffte sie die erforderlich Mehrheit über 30 Stimmen.

Ihr Gegenkandidat Dr. Stephan Hofmeister aus Hamburg erhielt 28 Stimmen. Die KV-Chefin aus Thüringen tritt damit die Nachfolge von Dr. Carl-Heinz Müller an, der zu Beginn des Jahres aus persönlichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt hatte.

In ihrer Vorstellung hatte die gelernte Fachärztin für Allgemeinmedizin, die seit 2005 an der Spitze der KV in Thüringen steht, ein klares Plädoyer für die Freiberuflichkeit gehalten. Feldmann bezeichnete die Sicherstellung der ambulanten Versorgung als eine der größten Herausforderungen der Zukunft.

Parallel dazu erlebten junge Mediziner, wie Bürokratie und Regressdruck ihren Kollegen das Leben schwer machten. Dies hielte viele davor ab, den Beruf des Hausarztes zu wählen. Sie habe nicht den Eindruck, dass sich hier etwas zum Positiven wende.

Warmherzig aber hart in der Sache

Mit ihrem Kollegen Hofmeister hatte Feldmann einen Gegenkandidaten, der erst in den vergangenen Tagen kräftig aufgeholt hatte. Das zeigt der erste Wahlgang, in dem Hofmeister und Feldmann jeweils 29 Stimmen (bei zwei Enthaltungen) erreichten.

Der gebürtige Tübinger Hausarzt bezeichnete die ambulante Versorgung in Deutschland als beeindruckend. KVen und KBV böten dazu verlässliche Rahmenbedingungen.

Dennoch gebe es Schwachstellen, die durchaus in einem kritischen Dialog in den eigenen Reihen beseitigt werden könnten. Er verteidigte Selektivverträge, die Bewegung in die ambulante Versorgung gebracht hätten.

Dennoch bezweifelte er, dass Selektivverträge einen flächendeckenden Ersatz für den Kollektivvertrag darstellten.

Mit Regina Feldmann steht erstmals einen Frau mit an der Spitze der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Sie gilt als harte Verhandlerin. Ein Weggefährte bezeichnet sie kürzlich schmunzelnd als warmherzigen Menschen, "aber beim Geld hört die Freundschaft auf".

Entgegen allen Spekulationen unternahm die Vertreterversammlung keinen erneuten Anlauf, einen dritten Vorstandssitz zu besetzen. Bereits im März des vergangenen Jahres hatte sich die Vertreterversammlung ausführlich mit dem Thema beschäftigt und sich dagegen entschieden.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Frauenpower im KBV-Vorstand

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 21.05.201217:20 Uhr

Herzlichen Glückwunsch, Frau Kollegin!

Die Zukunft der ambulanten medizinisch-ärztlichen Versorgung wird immer mehr weiblich werden. Der bisher ausschließlich männerdominierte KBV-Vorstand reflektiert in seiner Spitze diese Veränderungen und muss sich jetzt ''Gender''-spezifisch bewegen.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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