Kein Arbeitsentwurf
Scheitert die Reform der Jugendhilfe?
BERLIN. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) scheint mit ihrer Reform der Kinder- und Jugendhilfe zu scheitern. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
Das Kanzleramt habe bislang keinen Arbeitsentwurf des Gesetzes erhalten, obwohl es bis Mai einen Referentenentwurf geben sollte. Da bis zur Bundestagswahl im Herbst 2017 nicht viel Zeit bleibt, werde aus dem Projekt vermutlich nichts.
Mit der "Inklusiven Lösung", wie die Reform auch genannt wird, würden Jugendämter zum Ansprechpartner aller Familien werden, auch derjenigen mit Kindern mit Behinderung.
Für die Verzögerung habe NRW gesorgt, heißt es aus Regierungskreisen. Schwesig traue sich demnach nicht, einen Entwurf vorzulegen, den ihre Parteikollegin Hannelore Kraft ablehne.
Die Reform sieht vor, dass in jedem Jugendamt Experten für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen arbeiten. NRW mit seinen vielen kleinen Jugendämtern müsste dafür besonders viel neues Personal beschäftigen. (dpa)