SPD-Gesundheitsexperte

"Terminservicestellen sind ein Flop"

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sieht die Terminservicestellen als gescheitert an. Als Ursache für den Misserfolg nannte er die Existenz zweier unterschiedlicher Versicherungssysteme.

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KÖLN. Der SPD-Gesundheitspolitiker Professor Karl Lauterbach hat eingestanden, dass die Terminservicestellen ein Misserfolg sind. "Das war ein Flop", sagte Lauterbach, auf dessen Initiative die Terminservicestellen in das Versorgungsstärkungs-Gesetz aufgenommen worden waren, am Montagabend in der ARD-Sendung "Hart, aber fair".

Bislang sind nach Angaben des KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Gassen rund 63.000 Termine von den Kassenärztlichen Vereinigungen vermittelt worden. Eine Million Termine würden vorgehalten. Kein einziger Patient sei bislang an ein Krankenhaus verwiesen worden, so Gassen in der gleichen Sendung.

Für den Misserfolg der Terminservicestellen nannte Lauterbach die Existenz zweier unterschiedlicher Versicherungssysteme als Ursache. Notwendig sei eine einzige Gebührenordnung für Ärzte. (HL)

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Kommentare
Wolfgang Bensch 28.09.201616:27 Uhr

Lauterbach "betrieb" diese Gesetzgebung

wohl ziemlich im Alleingang als verantwortlicher SPD-Politiker in einer grossen Koalition gegen kleine oder grosse Widerstände seitens Koalitionspartner sowie mehr oder minder Mitarbeit der "bewährten Selbstverwaltung" ... so sind wohl die Aussagen in der Plasberg-Sendung zu interpretieren.
Welche Rückschlüsse lässt das auf die "Gesundheitspolitik" hierzulande zu?

Thomas Georg Schätzler 27.09.201615:25 Uhr

"Flop" in logischem Denken?

Dass der "Misserfolg der Terminservicestellen" die Existenz zweier unterschiedlicher Versicherungssysteme als Ursache haben könnte, ist eher Folge der illusionären Verkennungen von Praxis- und Versorgungsrealitäten durch den SPD-Gesundheitspolitiker Prof. Dr. med. Karl Lauterbach, der seine Approbation als Arzt lt. Bundestagshandbuch übrigens erst 2010 erhalten hatte.

Die Warteschlangen in den KFZ-Zulasungsstellen der Kreise und Kommunen haben ja auch nichts mit unterschiedlichen Ausstattungen und Preisen verschiedener Hersteller von Kraftfahrzeugen zu tun.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Jörg Dähn 27.09.201613:51 Uhr

Richtige Einsicht, falscher Schluss daraus.

Der Klabauterbach zeiht aus den richtigen Fakten den falschen Schluss. Nicht das Gebührenordnungssystem alleine ist das Problem, sondern das Sachleistungssystem und der EBM. Er möchte jedoch die Privatversicherung abschaffen und verknüpft das unzulässigerweise mit der TSS. Wie armselig.

Carsten Windt 27.09.201613:47 Uhr

Schon sehr verwirrend.

Die Servicestellen sing gescheitert, weil es zwei Versicherungssysteme gibt?
auf rund 70.000.000 Versicherte gab es gerade einmal den Bedarf von 62.000 Terminvermittlungen! Die Servicestellen sind gescheitert, weil es keinen Bedarf gibt, und nicht weil wir GKV und PKV haben.

Carsten Windt 27.09.201613:32 Uhr

Schon sehr verwirrend.

Die Servicestellen sing gescheitert, weil es zwei Versicherungssysteme gibt?
auf rund 70.000.000 Versicherte gab es gerade einmal den Bedarf von 62.000 Terminvermittlungen! Die Servicestellen sind gescheitert, weil es keinen Bedarf gibt, und nicht weil wir GKV und PKV haben.

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