Innovationsfonds

Drei Projekte der Unimedizin Mainz sind dabei

Drei Projekte der Universitätsmedizin Mainz werden mit Geldern aus dem Innovationsfonds gefördert. Zehn Millionen Euro gibt es für die Forschung zu Prothesen, Rheuma und Leberzirrhose.

Von Anne Zegelman Veröffentlicht:

MAINZ. Drei der insgesamt 29 Projekte, die in der ersten Förder-Runde 225 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds erhalten, sind an der Universitätsmedizin Mainz angesiedelt. Wie der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) mitteilt, gehen rund zehn Millionen Euro an die Unimedizin der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Mit einem vierten Förderprojekt stehen die Mainzer zudem in Verbindung.

"Die hohe Förderung durch den Innovationsfonds des Bundes ist ein großer Erfolg für die Universitätsmedizin Mainz, unterstreicht sie doch sehr deutlich unsere Innovationsfähigkeit", sagt die Vorstandsvorsitzende Professor Babette Simon. Folgende Projekte werden gefördert:

Bessere Versorgungsqualität bei Hüft- und Knieprothesen

Das Projekt PROMISE zielt auf eine bessere Versorgungsqualität bei Hüft- und Knieendoprothesen ab. Der Einsatz von jährlich rund 400.000 Hüft- und Knieendoprothesen gehöre aufgrund des demografischen Wandels zu den häufigsten in Deutschland durchgeführten Operationen. Allerdings weise der Prozess derzeit verschiedene Schwächen auf, berichtet die Uniklinik – etwa im Bereich OP-Indikation, bei der Identifizierung relevanter Begleiterkrankungen oder der Nachsorge.

Das Ziel des PROMISE-Projekts ist es, einen Best Practice-Leitfaden für einen optimierten und standardisierten Gesamtversorgungsprozess bei Gelenkerkrankungen zu entwickeln, der in die Regelversorgung aufgenommen wird.

Insgesamt sind neben der Uniklinik noch neun weitere Partner am Projekt beteiligt, unter anderem die Rheuma-Liga Rheinland-Pfalz. Fachlich vertreten wird es von Professor Philipp Drees, Leiter Orthopädie und Rheumaorthopädie des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Uniklinik Mainz.

Frühdiagnose soll verbessert werden

Die koordinierte Kooperation "Rheuma-VOR" soll die rheumatologische Versorgungsqualität verbessern. Bei der Behandlung von rheumatischen Gelenkentzündungen sei eine frühe Diagnose entscheidend, teilt die Uniklinik mit. Das Projekt "Rheuma-VOR" ziele auf eine Frühdiagnose ab.

Aufbauend auf den Erfahrungen des rheinland-pfälzischen Rheumanetzwerkes ADAPTHERA soll durch koordinierte Kooperation zwischen Hausärzten, Fachärzten und Patienten die Frühdiagnose entzündlich-rheumatischer Erkrankungen in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und dem Saarland optimiert werden. Gewonnene Erkenntnisse ließen sich bundesweit ausdehnen. Projektleiter ist Professor Andreas Schwarting, Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie und Klinische Immunologie der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik Mainz. Elf Partner sind beteiligt, darunter das Deutsche Rheumaforschungszentrum Berlin.

Strukturierter Diagnosepfad fehlt

Mit dem Projekt SEAL (Strukturierte Früh-Erkennung einer Asymptomatischen Leberzirrhose in Rheinland-Pfalz und im Saarland) soll die Früherkennung der Krankheit optimiert werden. Rechtzeitig erkannt ließe sich in vielen Fällen das Voranschreiten einer Leberzirrhose verhindern und der Entwicklung von Komplikationen vorbeugen, erklärt die Uniklinik.

Doch aktuell fehle es an einem strukturierten Diagnosepfad für Patienten mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen. Im Rahmen des Projekts versuchen die beteiligten Wissenschaftler herauszufinden, inwieweit ein beim Hausarzt während der Check-Up-Untersuchung durchgeführtes Leberwert-Screening dazu beitragen kann, die Frühdiagnose von Leberzirrhose zu verbessern.

Federführend sind Professor Peter Galle, Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik Mainz, gemeinsam mit Dr. Marc Nguyen-Tat vom Cirrhose Centrum Mainz (CCM). Unter anderem mit dabei sind der Hausärzte-Verband Rheinland-Pfalz und der Saarländische Hausärzte-Verband sowie der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen (bng).

Bessere Arzneimitteltherapiesicherheit bei Kindern

Beteiligt ist die Uniklinik Mainz darüber hinaus am Förderprojekt KiDSafe, mit dem die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Arzneimitteln durch Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert werden soll.

Zentraler Anspruch ist es, die behandelnden Kinder- und Jugendärzte insbesondere vor der Verabreichung von Medikamenten, die für die Patientengruppe nicht zugelassenen sind, systematisch zu informieren. Federführend bei diesem Projekt ist das Universitätsklinikum Erlangen, die Universitätsmedizin Mainz ist als Partner mit dabei.

Professor Babette Simon sagte, die Universitätsmedizin Mainz verstehe die Zusage zur Förderung der Projekte als "unbedingten Auftrag, weiter konsequent innovative Versorgungsformen auf den Weg zu bringen, von denen Patienten in ganz Rheinland-Pfalz und darüber hinaus profitieren werden".

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