Entlassmanagement

Kammer Westfalen-Lippe und der MB geißeln neue Pflicht-Konferenzen

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KÖLN. Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und der Landesverband Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz des Marburger Bundes (MB) wettern gegen das neue standardisierte Entlassmanagement in den Kliniken. Zulasten der Patientenversorgung werde neue Bürokratie aufgebaut, kritisieren sie. Die Neuregelung ist Anfang Oktober in Kraft getreten.

Die Vorgabe, dass Klinikärzte in formalen Konferenzen mit Pflegenden und Sozialdienst vor der Entlassung über jeden Patienten sprechen müssen, raube wertvolle Zeit für die Patienten und gehöre abgeschafft, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Kammer-Präsident Dr. Theodor Windhorst und dem MB-Landesvorsitzenden Dr. Hans-Albert Gehle.

"Es ist doch weitaus sinnvoller, mit unseren Patienten über deren nahtlosen Übergang zur ambulanten Nachversorgung zu sprechen, als über sie." Nach Einschätzung von Windhorst und Gehle haben Entlassungen bislang in formloser Kommunikation funktioniert. "Nun erleben wir aber einen gesetzlich verordneten bürokratischen Overkill, der leider kein Gewinn für unsere Patienten ist."

Dass Klinikärzte den Bedarf für die Anschlussversorgung jedes einzelnen Patienten in einem Assessment erfassen und Patienten dem Entlassmanagement und der Weitergabe der Daten zustimmen müssen, sehen die beiden als Aufbau nutzloser Bürokratie. "Unsere Bemühungen um einen Bürokratieabbau werden regelrecht konterkariert." (iss)

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