Hausärztechef ist zufrieden
Bald 5 Millionen Patienten in der HzV
Die Hausarztzentrierte Versorgung (HzV) entwickelt sich für den Deutschen Hausärzteverband immer mehr zum Erfolgsmodell.
Veröffentlicht:BONN. Jeden Tag schreiben sich im Schnitt über 1000 Versicherte in einen HzV-Vertrag ein, berichtete der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbands während des 2. Internationalen Hausärztetages in Bonn. "Die HzV ist damit der mit großem Abstand erfolgreichste Selektivvertrag weit und breit." Im kommenden Frühjahr könne der Verband in den fünfmillionsten Patienten begrüßen, sagte Weigeldt.
Der Verbandschef verwies darauf, dass nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation ein Primärarztsystem die Gesundheitssituation der Patienten verbessert und gleichzeitig die Gesamtausgaben des Gesundheitssystems reduziert. Auch der Sachverständigenrat sei im Prinzip für ein solches System.
Rückenwind bekommt der Verband auch durch die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die er beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben hatte. Dabei wurden 1001 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren befragt. 82 Prozent von ihnen fanden ein Primärarztsystem mit dem Hausarzt als Koordinator sehr sinnvoll oder sinnvoll. "Unsere Ideen und Konzepte finden also nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Bevölkerung inzwischen enormen Zuspruch.
Mit der HzV sei man auf dem richtigen Weg. "Eine gute strukturelle Qualität und ein angemessenes Honorar haben wir durch unsere eigenen Verträge erreicht." Dass sich auch im Kollektivvertragssystem die Honorarsituation für die Hausärzte verbessert hat, führt Weigeldt zum großen Teil auf den Wettbewerbsdruck durch die Hausarztverträge zurück.
Er kritisierte, dass die HzV-Verträge zum Spielball in die Auseinandersetzungen zwischen den Krankenkassen über den Risikostrukturausgleich würden. Die Behauptung, die Chronikerpauschalen in den Verträgen seien manipulationsanfällig, sei falsch. "Wir verwahren uns entschieden gegen diese Angriffe gegen die HzV und weisen den impliziten Vorwurf zurück, unsere Patienten auf dem Papier kränker zu machen, als sie sind."
Es stimme auch nicht, dass hohe morbiditätsorientierte Zuweisungen an die Kassen die Quelle der höheren Vergütungen in der HzV seien. "Die HzV als besondere Vertragsform generiert ihre höhere ärztliche Vergütung aus den besonderen Leistungen der Hausärztinnen und Hausärzte, die zu Einsparungen bei den Kassen führen." (iss)
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