Garg fordert
Neue Wege im DRG-System!
Der schleswig-holsteinische Gesundheitsminister Garg sieht zu viele Fehlanreize im DRG-System – und will es neu regeln. Vor der Gesundheitsministerkonferenz macht er sich für ein verändertes Modell der Finanzierung stark.
Veröffentlicht:KIEL. Die Finanzierung der Krankenhäuser in Deutschland muss nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministers Dr. Heiner Garg neu geregelt werden.
Das 2004 eingeführte DRG-System mit Fallpauschalen habe die Transparenz zwar deutlich erhöht. Aber es gebe immer noch zu viele Fehlanreize im System und insgesamt zu viele Betten in den Krankenhäusern, sagte der FDP-Politiker der dpa. Das führe angesichts begrenzter Personalkapazitäten zu massiven Problemen, betonte er.
Mit einem Antrag an die am 5. und 6. Juni in Leipzig tagende Gesundheitsministerkonferenz will Garg das Bundesgesundheitsministerium auffordern, mit Expertenhilfe eine neue Finanzierungsstruktur zu entwickeln.
„Wir müssen offen und ehrlich über die Spezialisierung und Konzentration von hochkomplexen stationären Leistungen diskutieren“, sagte Garg. Auf der anderen Seite müsse gerade in Flächenländern der Zugang zur Grund- und Regelversorgung gesichert werden.
„Wie die Innovationsfähigkeit in Kliniken stärken?“
Die Hauptfrage sei laut Garg: „Wie optimieren wir die Struktur so, dass sie die Innovationsfähigkeit in Krankenhäusern stärkt, den Bedürfnissen eine älter werdenden Gesellschaft gerecht wird und die Leistungsfähigkeit mit dem vorhandenen Personal erhält?“
Hier müsse eine ehrliche Zwischenbilanz des Fallpauschalensystems gezogen werden, sagte der Landesminister.
Ein neues System sollte aus seiner Sicht nicht nur eine ausreichende Finanzierung gewährleisten. Ökonomische Fehlanreize wie Personalabbau und die Ausweitung von Leistungen sollten minimiert werden. Krankenhäuser und Kostenträger müssten eine möglichst große Planungssicherheit bekommen.
Garg zufolge gibt es Krankenhäuser, die sich gezwungen sehen, Leistungen ausschließlich aus wirtschaftlichen Erwägungen anzubieten. „Das sollte angesichts der begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen nicht Ziel von Gesundheitspolitik sein.“ (dpa)