Selbsthilfe plädiert für mehr Forschung bei Restless Legs
BRÜSSEL (spe). Patienten mit Restless Legs Syndrom (RLS) bemängeln eine oftmals falsche oder verspätete Diagnosestellung sowie eine unzureichende Behandlung. Das Syndrom, dessen Leitsymptom nächtliche Gefühlsstörungen und Bewegungsdrang in den Beinen sind, wird europaweiten Studien zufolge bei rund 76 Prozent aller RLS-Patienten nicht rechtzeitig erkannt.
Dies berichtete Dr. Diego Garcia-Borreguero vom Madrider Schlafforschungsinstitut bei einer Veranstaltung der Europäischen Patientenvereinigung für Restless Legs Syndrome (EARLS). Das RLS führe nicht nur zu chronischem Schlafmangel, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen oder Depressionen, sondern könne auch die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen, so Joke Jaarsma, Vorsitzende von EARLS.
Unter der neurologischen Erkrankung leiden Schätzungen zufolge etwa sieben Prozent der Weltbevölkerung. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Das RLS kann auch schon bei Kindern auftreten. In über 60 Prozent der Fälle liegt eine familiäre Veranlagung vor. Die EARLS fordert, die Forschung über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung zu intensivieren, um die Situation für die Betroffenen innerhalb der nächsten zehn Jahre grundlegend zu verbessern.