AOK-Krankenhaus-Report

Viele unnötige Operationen?

Deutschlands Klinikärzte haben 2011 so viele Patienten versorgt wie noch nie, heißt es im AOK-Krankenhaus-Report. Ein Grund laut Herausgeber: Kliniken operieren oft nur, um Einnahmen zu erzielen.

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Ärzte bei einer Knieoperation: Operieren Chirurgen zu oft?

Ärzte bei einer Knieoperation: Operieren Chirurgen zu oft?

© Action Pictures / imago

BERLIN. Die Zahl der stationären Behandlungen ist seit 2005 um 11,8 Prozent gestiegen. Vor sieben Jahren haben Deutschlands Klinikärzte insgesamt 16,5 Millionen Patienten behandelt, im vergangenen Jahr waren es bereits 18,3 Millionen.

Das geht aus dem AOK-Krankhaus-Report hervor, der am Freitag in Berlin vorgestellt wurde.

Viele Operationen seien unnötig und würden aus dem Grund erbracht, damit Kliniken ihre Einnahmen verbesserten, kritisierten die Herausgeber des im Auftrag vom AOK-Bundesverband und vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) erstellten Berichts.

Zahl der Wirbelsäulen-Op verdoppelt

Vor allem bei Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, des Herz-Kreislauf-Systems und der Harnorgane sei die Anzahl der Behandlungen in Kliniken drastisch angestiegen. Die Zahl der Wirbelsäulenoperationen hat sich laut Report bei den AOK-Versicherten zwischen 2005 und 2010 mehr als verdoppelt.

"Mehr Menge heißt auch: es wird teurer, aber nicht unbedingt besser", sagte AOK-Vorstand Uwe Deh.

Der Zuwachs bei den Behandlungen sei jedenfalls nicht allein mit der demografischen Entwicklung zu erklären, ergänzte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie, Fritz Uwe Niethard.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft kritisierte den Report scharf: Darin werde nicht das Zusammenwirken von demografischer Entwicklung und medizinischem Fortschritt berücksichtigt.

Zudem mache es dieser Fortschritt möglich, auch hochbetagte Patienten zu operieren, für die solche Eingriffe früher eine zu große Gefahr gewesen wären, sagte der Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke. (sun)

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