PKV

Gothaer will mit neuen Gesundheitsangeboten wachsen

Um DRG-Abrechnungen genauer zu prüfen und mehr Gesundheitsdienstleistungen anzubieten, setzt die Gothaer auf Kooperation.

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KÖLN. Die Gothaer Krankenversicherung will falschen Abrechnungen besser auf die Spur kommen.

Bei der Überprüfung stationärer Abrechnungen kooperiert der Kölner Versicherer deshalb künftig mit dem Hamburger Unternehmen MedX, kündigte der Vorstandsvorsitzende Oliver Schoeller, auf der Bilanzpressekonferenz an.

MedX ist auf die Begutachtung von DRG-Abrechnungen spezialisiert. Der Gothaer fehle für die genaue Prüfung die Expertise, erklärte Schoeller.. "MedX hat einfach deutlich bessere Ergebnisse ." Eine Ausweitung der vertieften Rechnungsprüfung auf den ambulanten Bereich sei im Moment nicht geplant.

Ab Juni auch Fernbehandlung

Der Konzern will in der Krankenversicherung stark wachsen und setzt dabei auf den Ausbau des Gesundheits- und Leistungsmanagements. Davon verspricht sich Schoeller eine engere Kundenbindung. Dabei könne helfen, dass die Anbieter in der Krankenversicherung mehr Kontakte zu den Versicherten haben als in anderen Sparten.

"Allerdings wird sich das nicht bewerkstelligen lassen, wenn man nur Rechnungen abwickelt und bezahlt", sagte der Vorstandschef. Mit einer Reihe von Angeboten will die Gothaer auf die steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen reagieren und das Unternehmen zu einem führenden Gesundheitsdienstleister machen.

Eine große Rolle spielt dabei die neue Gesundheits-App. Seit Januar können mittlerweile 22.000 registrierte Nutzer ihre Rechnungen digital einreichen und eine Online-Beratung nutzen.

Ab Juni wird die Gothaer zudem mit dem Münchener Unternehmen Teleclinic zusammenarbeiten und den Kunden auch Fernbehandlungen ermöglichen. Geplant ist auch eine digitale Gesundheitsakte.

Ideenschmiede gegründet

Viele Angebote kann ein mittelgroßer Versicherer wie die Gothaer nicht alleine stemmen. "Wir gehen zunehmend Kooperationen im Leistungsmanagement ein", sagte Schoeller.

Zusammen mit Barmenia, Hallesche und Signal Iduna hat die Gothaer die Spezialgesellschaft LM+ gegründet. Sie entwickelt neue Versorgungskonzepte für die PKV, wie etwa eine Online-Psychotherapie.

Die Prämieneinnahmen der Gothaer stiegen in der Krankenvollversicherung 2017 um 1,2 Prozent auf 663 Millionen Euro. In der Zusatzversicherung stagnierten sie bei 170 Millionen Euro.

Die Anzahl der Vollversicherten betrug Ende vergangenen Jahres 141.397 – das war ein Rückgang von 2,7 Prozent. In der betrieblichen Krankenversicherung legte die Gothaer 2017 um 23 Prozent zu. Das Geschäftsfeld erachtet Schoeller als einen der wichtigsten Wachstumsmotoren für die PKV. (fp)

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