Kommentar – Gesundheitsuntersuchung
Die GKV knapst, wo sie kann
Das war zu befürchten. Trotz nicht unerheblicher Erweiterung des Leistungsumfangs bei der Gesundheitsuntersuchung (GU, vormals Check-up 35) gibt es gerade einmal 1,84 Euro mehr Honorar für diese Präventionsleistung. Mehr als 34,63 Euro extrabudgetär bei jetzt immerhin 22 Minuten Prüfzeit sind für Ärzte also nicht drin. Von einer Aufwertung von Beratungsleistungen, die eigentlich politisch auf der Agenda steht, kann da nicht die Rede sein.
Noch gravierender ist für Hausärzte, die diese Leistung häufig erbringen, dass Versicherte ab 35 Jahren nur noch alle drei Jahre Anspruch haben. Eine Umsetzung ohne Übergangsfrist würde vor allem in diesem Jahr zu erheblichen Honorareinbußen bei vielen Hausärzten führen. Denn alle Patienten, die 2017 eine GU bekommen haben, könnten dann erst 2020 – statt in diesem Jahr – in die Praxis kommen.
Ein Ausgleich durch die 18- bis 34-Jährigen, die nun ein einziges Mal in diesem Zeitraum Anspruch auf die Untersuchung haben, dürfte nur schwer zu erreichen sein, zumal zu erwarten ist, dass die Kassen hier genau überwachen werden, dass niemand diese Leistung zweimal bekommt. Es ist wie so oft: Wenn es um einzelne Leistungen geht, knapst die GKV, wo sie kann.
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