Kommentar
Transplantation braucht Transparenz
Mit dem Transplantationsgesetz ist ein erster, wenn auch kleiner, Schritt geschafft, die Zahl der Organspenden zu erhöhen.
Effektiver wird dabei vermutlich eher die verpflichtende Einführung von Transplantationsbeauftragten an den Kliniken sein, als die Aufklärungskampagne des Bundesgesundheitsministeriums oder die regelmäßige Infopost von der Krankenversicherung.
Erfreulich ist, dass sich für ein so wichtiges Thema im Deutschen Bundestag eine parteiübergreifende Mehrheit findet.
Ärgerlich ist dagegen, dass sich die Parlamentarier nicht dazu durchringen konnten, den Bürgern wenigstens einmal im Leben zuzumuten, sich direkt mit der Frage zu beschäftigen, ob man seine Organe spenden möchte oder nicht. Zum Beispiel, beim Abholen des Personalausweises oder des Führerscheins.
Dringend geboten ist es jetzt, alle Querelen rund um die Deutsche Stiftung Organtransplantation zu beenden. Ein Teil ihrer Führungskräfte hat in den vergangenen Monaten die eigene Arbeit durch mehr als ungeschicktes Verhalten konterkariert und so das Vertrauen in das Spendesystem erschüttert.
Hier muss Transparenz geschaffen werden, sonst nützt das beste Transplantationsgesetz nichts.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Organspende: Staat will nicht lockerlassen