Pflegekammer in Schleswig-Holstein
Ausschuss ist ernannt
KIEL. Die ersten Bundesländer arbeiten konkret am Aufbau von Pflegekammern. So endet in Rheinland-Pfalz an diesem Freitag die erste Wahl zur Kammerversammlung; Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) hat bereits am Mittwoch die 13 Mitglieder des Pflegeerrichtungsausschusses und deren Stellvertreter ernannt. Niedersachsen wird im kommenden Jahr voraussichtlich ein Pflegekammergesetz verabschieden.
"Ja, sie ist umstritten. Aber sie ist beschlossen", betonte Alheit bei der Ernennung der Mitglieder des Errichtungsausschusses in Anspielung auf die Diskussion im Norden.
Die Ministerin erwartet von der Kammer eine "starke Basis für eine gleichwertige Anerkennung der Pflegeberufe im Gesundheitswesen". Der Pflegerat Schleswig-Holstein sprach nach der Ernennung von einem "historischen Schritt".
Der Landesvorsitzende Frank Vilsmeier, der auch dem Ausschuss angehört, sagte: "Die Pflege in Schleswig-Holstein wird für die Pflegenden, die Politik und die Pflegebedürftigen sowie deren Angehörigen eine Adresse erhalten."
Der Kieler Landtag hatte im Juli das entsprechende "Gesetz zur Errichtung einer Kammer für die Heilberufe in der Pflege" verabschiedet, nachdem sich die Berufsangehörigen in einer Befragung mit knapper Mehrheit für die Errichtung einer Kammer ausgesprochen hatten.
Die Kammer wird alle im Land tätigen Pflegefachkräfte vertreten und die größte Kammer im Gesundheitswesen werden.Schleswig-Holstein wird das zweite Bundesland, das eine Pflegekammer gründet.
In Rheinland-Pfalz ist für den Januar die konstituierende Sitzung der Kammerversammlung vorgesehen. Ebenfalls im Januar wollen die Mitglieder des Errichtungsausschusses im Norden ihre Arbeit aufnehmen.
In ihm sind die drei Berufsgruppen Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege genauso vertreten wie die wesentlichen Tätigkeitsbereiche wie etwa ambulant, stationär, Reha und Ausbildung, auch Vertreter von Berufsverbänden und Gewerkschaft wurden berücksichtigt. Der Ausschuss bereitet unter anderem die erste Kammerwahl vor. (di)