Modellprojekt

Gesundheitsvorsorge in Grundschulen geplant

Unter Federführung des Bundes wird in drei Ländern eine Gesundheitsvorsorge in Grundschulen erprobt. Sie soll möglichst viele Sieben- bis Achtjährige erreichen.

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BERLIN. Drei Bundesländer und der Bund haben ein Modellprojekt für Gesundheitsuntersuchungen in der Grundschule gestartet.

In dem bis Mitte 2016 laufenden Projekt soll erprobt werden, wie möglichst viele Kinder für die Teilnahme an der Untersuchung gewonnen werden können. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) fördert das Vorhaben mit rund 1,4 Millionen Euro.

Die Federführung des Modellprojekts liegt bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Die BMG-Behörde soll in Abstimmung mit den beteiligten Ländern - Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein - ein Konzept für eine ärztliche Untersuchung in der zweiten oder dritten Grundschulklasse erarbeiten.

Dabei soll auch deutlich werden, wie diese Untersuchung in die Lebenswelt Schule eingebettet werden kann, um gesundheitsfördernde und präventive Ansätze damit zu verknüpfen. Die Schule, so heißt es, sei der "ideale Ort" für Gesundheitsförderung und Prävention.

Bisher "Vorsorgelücke" bei Sechs- bis Elfjährigen

Auf Länderseite sind jeweils die Sozial- oder Gesundheitsministerien sowie die Bildungs- oder Kulturministerien an dem Vorhaben beteiligt. Da die Schulen allein in der Länderhoheit liegen, müssen zunächst Kooperationsverträge mit der BZgA geschlossen werden.

Dabei soll im jeweiligen Land geregelt werden, wie weitere Partner, Eltern oder Lehrer eingebunden werden können. Auch Fragen des Datenschutzes müssen vorab geklärt werden.

Die Projektpartner kündigten an, sie wollten regelmäßig Zwischenberichte der Gesundheits- (GMK) wie auch der Kultusministerkonferenz (KMK) vorlegen. Geplant ist zudem eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation.

Das Vorhaben ist gesundheitspolitisch angesichts der Lücke in den gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen von besonderem Interesse. Bislang ist regelhaft keine Vorsorgeuntersuchung zwischen der U9 mit etwa fünf Jahren und der J1 vorgesehen, die sich an 12- bis 14-Jährige richtet.

Kinderärzte haben daher zwei zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen, die U10 und die U11 entwickelt, die von vielen Krankenkassen auch bereits bezahlt wird.

Pädiater betonen, auf diese Weise könnten beispielsweise Lese-Rechtschreib-Rechenstörungen oder Störungen der motorischen Entwicklung sowie Verhaltensstörungen rechtzeitig erkannt werden, da diese oft erst nach dem Schuleintritt deutlich werden. (fst)

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Kommentare
Andreas Hoffmann 25.09.201322:44 Uhr

Wollt ihr den totalen... Staat?!

In einem Zwangsschulsystem, welches so selbst im staatsorthodoxen Europa einmalig ist, soll nun noch eine Zwangsuntersuchung eingeführt werden, welche die Eltern nicht überwachen können? Freie Arztwahl gilt nicht mehr? Wieder einmal macht sich die Ärzteschaft zum Handlanger einer totalitären Politik und verschließt die Augen...

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