Krankenhaus-Keime

Screening der Patienten soll Gefahr bannen

Veröffentlicht:

BERLIN. Patienten, die stationär aufgenommen werden, sollen in Zukunft untersucht werden, ob sie gefährliche Keime tragen.

Die Bundesregierung will dazu ein Screening auf den Weg bringen und dies in einem Modellvorhaben testen. Dies geht auf einen Änderungsantrag zum Pflegegesetz zurück, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt. CDU- und SPD-Fraktionen haben diesen gemeinsam eingebracht.

Das Screening soll vor allem helfen, multiresistente gramnegative Erreger (MRGN) frühzeitiger zu entdecken. Da alle vier Antibiotika-Gruppen gegen sie nicht wirken, gelten sie als besonders gefährlich. Experten schätzen, dass rund 10.000 Patienten an Infektionen sterben, die sich in Kliniken geholt haben.

Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (Krinko) empfiehlt daher, Patienten bei der Aufnahme ins Krankenhaus systematisch zu untersuchen und bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses vorsorglich zu isolieren. Die Gesundheitsministerkonferenz hat zudem beschlossen, die Abrechnung des Screenings im ambulanten Bereich über die GKV erfolgen soll.

Das Robert-Koch-Institut und die Kassenärztlichen Vereinigungen sollen das Modellvorhaben umzusetzen. Wo es zuerst starten soll, steht noch nicht fest.

Um ausreichende Fallzahlen zu gewinnenund regionale Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur berücksichtigen zu können, kann das Modellvorhaben überregional ausgeweitet werden. (wer)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Psychiatrische Versorgung

Mehr als 300.000 Kinder in Bayern psychisch auffällig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass vor allem eine hohe Komorbidität (CCI    5) sowie Gebrechlichkeit den fehlenden Nutzen einer ICD-Therapie voraussagen können: Die Wahrscheinlichkeit eines nicht arrhythmiebedingten Todes war darunter ungefähr vervierfacht bzw. verachtfacht.

© Pijitra / stock.adobe.com

Schwierige Abschätzung

Wem der implantierbare Defibrillator eher nicht nützt