Prävention

Betriebsärzte fordern Gleichheit bei Impfung

Betriebsärzte dürfen impfen — doch in der Praxis kämpfen sie immer noch mit vielen Problemen.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Seit Inkrafttreten des Präventionsgesetzes haben Betriebsärzte die Möglichkeit, gegen allgemeine Krankheiten zu impfen – auf Kosten der gesetzlichen Krankenkasse. Die Umsetzung gestaltet sich aber nach wie vor schwierig, wie die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) jetzt mitteilt: Die Durchführung von allgemeinen Impfungen sei zwar als Aufgabe im Betrieb gesetzlich festgeschrieben, allerdings ohne Angaben, wie dies zwischen Betriebsärzten, Krankenkassen und Unternehmen geregelt werden soll.

Wichtig für Betriebe und Betriebsärzte wäre eine möglichst unbürokratische und günstige Lösung für ihre Abrechnung, sagt Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Nesseler. "Dabei darf es keine Ungleichbehandlung von Betriebsärzten und Vertragsärzten geben!".

Viele Krankenkassen würden bislang davon ausgehen, Betriebsärzte dürften keine zusätzliche Vergütung für Impfleistungen erhalten, da sie im Wege der vom Arbeitgeber zu bezahlenden Arbeitsschutzmaßnahmen bereits honoriert seien. Hier gelte es, zwischen Präventionsmaßnahmen im Arbeitsschutz sowie der betrieblichen Gesundheitsförderung nach dem Präventionsgesetz zu unterscheiden. Die meisten Impfungen gehörten zur Primärprävention, deren Kosten die gesetzlichen Kassen zu tragen haben.

Daher seien diese Gesundheitsleistungen, wenn sie von Betriebsärzten erbracht werden, auch zusätzlich gesondert zu vergüten. Anders als Vertragsärzte, die über die Kassenärztlichen Vereinigung abrechnen, verfügen Betriebsärzte derzeit noch nicht über effiziente Datenverarbeitungssysteme, sagt Nesseler.

Direktabrechnungen mit jeder einzelnen Krankenkasse seien im Alltag kaum wirtschaftlich machbar. DGAUM und Barmer arbeiten seit zwei Jahren an einem Vertrag, um diese Lücke zu schließen. (eb/aze)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Erhebung von AOK und Deutscher Krebsgesellschaft

Mehr Versicherte nutzen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung

Interview zur Krebsfrüherkennung

Hautkrebs-Screening: Uns fehlt ein Einladungsverfahren

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Im Vordergrund Savanne und eine Giraffe, im Hintergrund der Kilimandscharo.

© espiegle / stock.adobe.com

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass eine chronische Lebererkrankungen ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer akuten Pankreatitis ist. Sie betonen aber, dass für eine endgültige Schlussfolgerungen die Fallzahlen teils zu gering und die Konfidenzintervalle zu weit sind.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Mehr Komplikationen, höhere Sterblichkeit

Akute Pankreatitis plus CLD – eine unheilvolle Kombination

Einweg-E-Zigaretten

© Moritz Frankenberg / dpa

Vaping

Konsum von fruchtigen E-Zigaretten im Trend