Generali Altersstudie
Die Alten von heute – fit, aktiv, wohlhabend
Nie hat es eine Generation der über 65-Jährigen gegeben, der es so gut gegangen ist wie heute. Und für die es immer noch aufwärts geht – gesundheitlich wie finanziell. Das geht aus der Altersstudie 2017 hervor.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Es ist die Generation, die Krieg und Wiederaufbau noch kennt: die heute 65- bis 85-Jährigen. In ihrem Leben ging es stets aufwärts, und das drückt sich in ihrem Lebensgefühl auch so aus. Ihre größte Sorge ist, dass es nicht so bleiben könnte. Das. spiegeln auch die Ergebnisse der repräsentativen Generali Altersstudie 2017 wider, für die 4000 Menschen über 65 Jahren befragt wurden. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die 65- bis 85-Jährigen geben ihr gefühltes Alter im Schnitt um 7,5 Jahre jünger an, trotz mancher Altersbeschwerden. Das gilt auch für die über 80-Jährigen.
- Der Grad der Zufriedenheit mit dem Leben generell liegt auf einer Skala von null (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) bei 7,2; dabei gibt es nur geringfügige regionale Unterschiede.
- Zwei Drittel der Alten bewerten ihre wirtschaftliche Lage als gut, zehn Prozent sogar als sehr gut. Nur sechs Prozent stufen sie als schlecht oder sehr schlecht. Das sind Werte, von denen die jüngere Generation nur träumen kann.
Die wirtschaftliche Selbsteinschätzung ist faktenbasiert: Die Älteren verfügen über ein durchschnittliches Haushalts-Nettoeinkommen von 2410 Euro im Monat, 200 Euro oder rund zehn Prozent mehr als zum Zeitpunkt der ersten Generali Altersstudie 2013. Die verfügbaren Mittel stiegen um 20 Prozent auf 628 Euro.
Optimismus bis ins hohe Alter
Ein großer Teil der Alten erfreut sich (relativ) guter Gesundheit. 40 Prozent in dieser Altersgruppe bewerten ihren Gesundheitszustand als uneingeschränkt positiv. Einen erheblichen Einfluss darauf hat aber der soziale und wirtschaftliche Status: Während 52 Prozent der höheren Sozialschichten von einem guten Gesundheitszustand berichten, sind dies nur 28 Prozent aus den unteren sozialen Schichten. Gleichzeitig kennen elf Prozent in dieser Altersgruppe die Situation, auf Hilfe und Pflege durch andere angewiesen zu sein, bereits aus eigener Erfahrung. Der Anteil nimmt auf 21 Prozent bei den über 80-Jährigen zu.
Zwar wachsen die Beschwerden mit zunehmendem Alter: "Mich ärgert, dass ich eingeschränkter als früher bin, dass ich nicht mehr so viel machen kann" – dieses Statement geben 30 Prozent der 65- bis 69-Jährigen; bei den 80- bis 85-Jährigen sind es naturgemäß mit 57 Prozent deutlich mehr. Aber: "Ich bin ein optimistischer Mensch" sagen durchgängig gut zwei Drittel in allen Altersgruppen der über 65-Jährigen. Der Anteil derer, die sagen "Ich genieße das Leben" liegt bei den Jüngeren bei 68 Prozent, bei den über 80-Jährigen immer noch bei 51 Prozent.
Noch eine andere Entwicklung ist bemerkenswert: Das Aktivitätsniveau der Älteren steigt, und zwar in jeder Hinsicht. Intellektuell zeigt sich dies an der Internet-Affinität und der Fortbildungsbereitschaft. Aber gleiches gilt für körperliche Aktivität: Die Frage "Treiben Sie (regelmäßig oder gelegentlich) Sport?" beantworteten vor 30 Jahren nur 16 Prozent mit "ja", heute sind es 44 Prozent. (HL)