Krankenhäuser
44 Spezialstationen für Demenzpatienten bisher
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie hält weiteren Ausbau von „Special Care Units“ für dringend erforderlich.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. In bislang 44 deutschen Krankenhäusern gibt es Spezialstationen für Demenzpatienten. Eine Übersicht der entsprechenden Kliniken hat die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) erstellt.
Die „Special Care Units“ seien besonders auf die Behandlung von Geriatriepatienten mit kognitiven Einschränkungen und akuten somatischen Erkrankungen eingestellt, so die DGG. Die Stationen verfügten über separate Räume, die wohnlich eingerichtet seien. Besonders geschultes Personal kümmere sich um die Patienten.
Erste Studien hätten bereits belegt, dass Patienten auf solchen spezialisierten Stationen besser aufgehoben seien. Der Einsatz antipsychotischer Medikamente sei geringer, Fixierungen und Verlegungen in die Gerontopsychiatrie könnten vermieden werden. Bei der Entlassung sei die Mobilität häufig besser und Verhaltensauffälligkeiten seltener als bei Patienten, die auf anderen Stationen versorgt würden, so die DGG.
Ein bundesweit einheitliches Konzept für die Stationen gibt es nicht. Aber trotz aller Anpassungen an lokale Gegebenheiten und Bedürfnisse weisen alle Stationen laut DGG gemeinsame Merkmale auf, wie sie die Gesellschaft bereits 2014 in einem Positionspapier beschrieben habe.
Die DGG empfiehlt, „Special Care Units“ möglichst in geriatrischen Abteilungen einzurichten. Flankiert werden sollten diese Bereiche aber durch demenzsensible und delirpräventive Maßnahmen im ganzen Krankenhaus. Insellösungen hält die Gesellschaft für nicht sinnvoll.
Die Zeit für ein Umdenken sei dringend geboten. Die Zahl der zur Zeit etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland, die an Demenz leiden, werde sich bis 2030 verdoppeln, so die DGG. (chb)