Studium
Hausarzt-PJ? "Natürlich!"
Alle Studenten sind gegen eine PJ-Pflichtzeit in der Allgemeinmedizin. Alle? Nein - denn es gibt einige Studenten, die nach einer Famulatur zum begeisterten Fürsprecher der Pflichtzeit werden. Eine von ihnen ist Juliane Höfer, Studentin in Dresden.
Veröffentlicht:DRESDEN. Das Pflichtquartal in der Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr scheint für Studenten ein Feindbild zu sein - jedenfalls lassen das die Stellungnahmen der studentischen Vertreter im Hartmannbund oder im Marburger Bund sowie die Bundesvertretung der Medizinstudenten vermuten.
Von "Zwangszeiten" oder "nicht zielführend und kontraproduktiv" ist dort zu lesen. Anlässlich der Koalitionsverhandlungen hatte die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) kürzlich vorgeschlagen, das Praktische Jahr künftig in Quartale einzuteilen und neben der Inneren Medizin und Chirurgie auch die Allgemeinmedizin zum Pflichtfach zu erklären.
Ein Wahlquartal - die fehlende Wahlfreiheit war bislang das heftigste Gegenargument der Studentenvertreter - in einem anderen Fachgebiet wäre so weiterhin möglich.
Doch nicht alle Studenten sind gegen eine Pflichtzeit in der Allgemeinmedizin - es gibt auch begeisterte Fürsprecher.
Eine von ihnen ist Juliane Höfer: "Wo vor meiner Famulatur noch das Bild existierte, dass die Allgemeinmedizin mit vielen bagatellisierten Erkrankungen zu tun hat, wendete sich diese Anschauung komplett, das Patientenspektrum war unglaublich breit", erzählt die 23-Jährige im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".
Seit ihrer Famulatur in einer Praxis in Oberbayern ist Höfer, die im zweiten Klinischen Semester an der TU Dresden studiert und aus Jena stammt, fast schon überzeugte Allgemeinmedizinerin. "Rund 80 Prozent aller Patienten kommen zunächst zum Hausarzt.
Damit hat der Hausarzt eine wahnsinnig wichtig Rolle im Gesundheitswesen." Und sie bekennt: "Ohne eine motivierte und in der Lehre erfahrende Kollegin hätte ich nicht so schnell zur Allgemeinmedizin gefunden."
Die Aufregung ihrer Kommilitonen über ein PJ-Pflichtquartal kann sie nicht verstehen ... Warum? Das lesen Sie exklusiv in der "Ärzte Zeitung digital" vom 2.12.