Akademisierung

Pflege-Studium soll raus aus Modellbetrieb

NRW-Gesundheitsministerin Steffens fordert die Anerkennung der hochschulischen Ausbildung in Pflege, Therapieberufen und für Hebammen.

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KÖLN. Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat die Bundesregierung wegen ihrer Haltung zur Akademisierung der Pflege- und Gesundheitsberufe kritisiert. "Der Bund drückt sich vor wichtigen Reformen der Gesundheitsberufe und schiebt die Novelle der Berufsgesetze auf die lange Bank", sagte sie.

Steffens hat kein Verständnis dafür, dass die Studiengänge für Berufe in Alten- und Krankenpflege, Ergotherapie, Hebammenkunde und Physiotherapie nach wie vor nur über Modellklauseln in den Berufsgesetzen möglich sind. Die Regierung hatte im dritten Pflegestärkungsgesetz die Modellklauseln um vier Jahre bis Ende 2021 verlängert. "Damit vergrößert der Bund den seit Jahren bestehenden fachlichen und rechtlichen Reformstau bei den Pflege- und Gesundheitsberufen." Die Ministerin hält es für notwendig, die Studiengänge in den Regelbetrieb zu überführen. Ende 2017 sollte eigentlich die Modellphase auslaufen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums elf Modellstudiengänge an sieben Standorten. Aktuell sind dort 1629 Studierende eingeschrieben, davon 715 in den Pflegeberufen. Rund 830 Absolventen haben das Studium bislang erfolgreich abgeschlossen.

"Die Hochschulen brauchen die Überführung in den Regelstudien-Status, um endlich Planungssicherheit und klare rechtliche Strukturen zu bekommen", sagte Steffens anlässlich eines Fachgesprächs mit Vertretern der Modellhochschulen. Die Berufsgesetze müssten novelliert und die Ausbildungsinhalte an die heutigen Tätigkeitsfelder angepasst werden.

Außer fachschulischen seien auch akademische Ausbildungen notwendig. "Deshalb fordert NRW die volle Anerkennung einer alternativen hochschulischen Ausbildung in den Pflegeberufen, den Therapieberufen und in der Hebammenkunde", so Steffens. (iss)

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