Berufskrankheiten
Bau-BG setzt auf Prämien für Prävention
BERLIN. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) will die Unternehmen und Belegschaften der Branche für mehr Prävention im Job sensibilisieren. Denn: Laut BG BAU waren 2016 alleine 1479 Anzeigen auf Verdacht einer staubbedingten Berufskrankheit – Silikose, Siliko-Tuberkulose sowie Lungenkrebs aufgrund von Quarzstaub zu verzeichnen gewesen, die allerdings erst noch geprüft werden müssen. Für 372 Beschäftigte habe die Berufskrankheit einen tödlichen Ausgang genommen.
Die Berufsgenossenschaft weist auf das Aktionsprogramm "Staubminimierung beim Bauen" hin, das von wichtigen Verbänden der Bauwirtschaft, den Bundesministerien für Arbeit und Soziales sowie für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie vom Umweltbundesamt getragen werde.
Ziel sei es, die Akzeptanz moderner staubarmer Techniken bei allen am Bau Beteiligten nachhaltig zu verbessern. Der Slogan zum Bündnis "Staub war gestern!" vermittle einprägsam das Ziel der Partner.
Zwar sei inzwischen bereits der Einsatz von Maschinen wie Steinsägen, Winkelschleifern oder Mauerfräsen ohne Staubabsauger inzwischen verboten. Um aber einen Rückgang der branchenspezifischen Berufskrankheiten zu erreichen, gewähre die BG BAU den Unternehmen finanzielle Anreize für die Anschaffung von Bauentstaubern, Vorabscheidern für Bauentstauber, Absaugbohrer, Staubschutzwände sowie Luftreiniger. Antragsberechtigt seien gewerbliche Mitgliedsunternehmen der BG BAU mit mindestens einem Beschäftigten.
Viel Staub werde nicht nur durch Baufahrzeuge oder beim inzwischen verbotenen Trockenkehren aufgewirbelt. Besonders handgeführte Bearbeitungsmaschinen, wie Fräsen, Schleifer oder Bohrer erzeugten ohne Schutzvorrichtung schnell 100 Milligramm Staub pro Kubikmeter Luft. Der eingeatmete Staub könne die Alveolen über lange Zeit verkleben. (maw)